Katholische und evangelische Gemeinde Unkel Ökumenisches Miteinander besiegelt

UNKEL · Jetzt ist es ganz offiziell: Die Gemeinden des römisch-katholischen Seelsorgebereichs der Verbandsgemeinde Unkel mit den Kirchengemeinden Sankt Johannes Baptist Bruchhausen, Sankt Severinus Erpel, Sankt Maria Magdalena Rheinbreitbach und Sankt Pantaleon Unkel sowie die Evangelischen Trinitatis-Kirchengemeinde Unkel/Rheinbreitbach haben sich "zu weiteren Schritten auf dem Weg zur sichtbaren Einheit in dem einen Glauben und in der kirchlichen Gemeinschaft" verpflichtet.

 Die beiden Pfarrer unterzeichneten am Sonntag die Partnerschaftsvereinbarung.

Die beiden Pfarrer unterzeichneten am Sonntag die Partnerschaftsvereinbarung.

Foto: Küsters

Dies besiegelten sie am Sonntagnachmittag mit der Unterzeichnung einer ökumenischen Partnerschaftsvereinbarung.

"Damit erhält die durch geschwisterliche Zusammenarbeit gewachsene und bereits seit Jahrzehnten gelebte Ökumene unserer Schwestergemeinden nun auch einen institutionellen Rahmen", betonte der katholische Pfarrer Andreas Arend während des ökumenischen Gottesdienstes am Sonntagnachmittag in der evangelischen Kirche. Eigentlich sollte die Vereinbarung bereits in der Adventszeit besiegelt werden, wegen der Sanierungsarbeiten wurde der Termin aber verschoben. "Es ist doch ein gutes Zeichen, dass wir dies jetzt angesichts des uns verbindenden Symbols des Sterns von Bethlehem kurz nach Epiphanias tun, der uns die frohe Botschaft verkündet", so der evangelische Pfarrer Michael Busch.

Zusammen mit Gemeindereferentin Rita Cosan hatte er den von den Kirchenchören und der Band "17 Inches" mitgestalteten Gottesdienst vorbereitet. Überaus treffend sei auch die Jahreslosung: "Nehmt Euch einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob!", sagte der Pfarrer. Übersetzt werde das etwas unbestimmte "annehmen" der deutschen Fassung des Römerbriefs 15,7 in der lateinischen Ausgabe mit "akzeptieren", in der englischen mit "welcome one ano-ther", was das griechische "dazunehmen" konkreter ausdrücke. "Eine solche Absage an striktes Abgrenzen bedeutet nicht etwa ein Aufheben von Verschiedenheiten, sondern ein partnerschaftliches Nebeneinander unterschiedlicher Facetten", erläuterte Busch in seiner Predigt. Annahme in Liebe, das sei das Wesen des Glaubens. Deshalb könne sich Ausgrenzung auch niemals auf christliche Werte berufen, wies er auf aktuelle fremdenfeindliche Abschottungs-Forderungen hin. "Muss eine solche Vereinbarung auf der Grundlage der Heiligen Schrift und im Sinne des Glaubensbekenntnisses von Nizäa (381) überhaupt sein, wo wir doch schon so gut miteinander umgehen", fragte Arend rein rhetorisch.

Dieses gute Miteinander liege wohl an den Personen, die im Ökumene-Ausschuss zusammenarbeiten. Eine Vereinbarung gehe aber über dieses Persönliche hinaus und verpflichte die Gemeinden für alle Zeiten, nicht nur den erreichten Standard zu halten, sondern ausdrücklich "die ökumenische Gemeinschaft im Dialog gewissenhaft und intensiv für ein vertieftes gegenseitiges Verstehen fortzusetzen."

Besiegelt wurde das am Sonntag nicht nur durch die Unterschriften der beiden Pfarrer. Unterzeichnet wurde die Vereinbarung auch von den Presbytern Jens-Peter Japs und Jürgen Zimmermann sowie von den Mitgliedern des Pfarrgemeinderates Hildegard Böhle-Stamschräder und Elsbeth Bovy. Versehen wird sie zudem mit einem Sichtvermerk des Superintendenten des Kirchenkreises Wied und einem Genehmigungsvermerk des Beauftragten für Glaubensfragen und Ökumene im Generalvikariat des Erzbistums Köln.

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