Wandern und Innehalten Pilgern auf dem Martinsweg zwischen Neuwied und Linz

Kreis Neuwied · Eine insgesamt 40 Kilometer lange Pilgerroute verbindet die beiden Martinskirchen in Neuwied-Engers und Linz. Die Strecke bietet Gelegenheiten zum Meditieren und Innehalten, ganz im Sinne des heiligen Sankt Martin.

 Die „Sieben Fußfälle“ in Linz sind Teil eines alten Pilgerweges.

Die „Sieben Fußfälle“ in Linz sind Teil eines alten Pilgerweges.

Foto: Frank Homann

Es muss nicht gleich der Jakobsweg sein - Pilgern kann man auch quasi direkt vor der Haustür, zum Beispiel auf dem „Martinsweg am Mittelrhein“. Die insgesamt 40 Kilometer lange Pilgerroute, die die beiden Martinskirchen in Neuwied-Engers und Linz verbindet, ist ein Weg zum Meditieren und Innehalten, ganz im Sinne des heiligen Sankt Martin. Nun ist eine Neuauflage der Broschüre, die die Martins-Pilger auf ihrem Weg begleitet, erschienen: sie enthält viele interessante Hinweise zu Orten, Kapellen und Kirchen sowie Impulse und Gebete für unterwegs. „Die zweite Auflage der Broschüre wurde nötig, da die erste aus dem vergangenen Jahr recht schnell vergriffen war“, freut sich Andreas Kossmann, Mitglied im Initiativteam des Pilgerweges, über die große Resonanz. In dem neuen Heft werden auch unterschiedliche gemeinnützige Projekte entlang der Strecke vorgestellt, wie zum Beispiel das Streuobstwiesen-Projekt des Integrationsunternehmens „InForma“ aus Neuwied.

Erste Auflage der Broschüre schnell vergriffen

Die Idee zu dem Pilgerweg hatte 2016 der Neuwieder Pastoralreferent Volker Collinet. Er wollte anlässlich des Jubiläums 1700 Jahre Heiliger Martin die drei Martins-Kirchen in der Umgebung mit einem Weg verbinden. Interessierte gehen nicht nur entlang reizvoller Landschaften und sakraler Bauten, sondern sie kommen auch an sozialen und caritativen Einrichtungen vorbei, die den Gedanken von Sankt Martin leben, wie Seniorenzentren, Heime für Wohnungslose und Krankenhäuser. „Ich kann den Weg wandern, aber auch pilgern, indem ich die spirituellen Impulse aus dem Heft nutze oder an einer der geführten Touren teilnehme“, erklärt Gemeindereferentin Petra Collinet. „Wir versuchen dabei immer, die Geschichte von Sankt Martin in die heutige Zeit zu übertragen“. Die spirituellen Impulse gibt sie nicht nur zu einzelnen Stationen und Sehenswürdigkeiten auf der Strecke, sie inspirieren die Pilger auch beim Gehen, zum Beispiel in Form einer Steinmeditation oder als Gedanken zum Bergaufmarschieren.

Die knapp 40 Kilometer lange Basis-Strecke, die in insgesamt zehn Einzeletappen unterteilt ist, ist familienfreundlich und für alle Generationen gedacht. Fast alle Wege sind asphaltiert und somit auch für Kinderwagen, Rollatoren und Rollstühle geeignet. „Es ist ein Weg, bei dem man das Pilgern einmal kennenlernen kann“, erklärt Petra Collinet. Für anspruchsvollere Wanderer gibt es eine Alternativ- und für Radfahrer die Fahrrad-Strecke. Es werden bereits bestehende Wege genutzt, wie Abschnitte des Rheinsteigs. Der Pilgerweg hat keine eigene Ausschilderung, zu jeder Etappe sind aber ausführliche Informationen und Karten auf der Webseite www.martinsweg-am-mittelrhein.de hinterlegt. Es empfiehlt sich, diese vor dem Start zusammen mit den spirituellen Impulsen auszudrucken.

Die Strecke ist familientauglich

Die Broschüre zum Martinsweg ist bei Tourist-Informationen und bei unterschiedlichen Geschäften in der Region kostenfrei erhältlich. Ebenso kann das Heft auch gegen zwei Euro für Verpackung und Versand per E-Mail an martinsbroschuere@web.de angefordert werden. Nähere Infos zum Pilgerweg gibt es bei Volker Collinet unter Tel.: 02631/3427715 und auf www.martinsweg-am-mittelrhein.de. qg

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort