Sessionsauftakt in Rheinbreitbach Prinz Felix I. und Prinzessin Paula I. haben das Sagen

RHEINBREITBACH · "Als Felix, der Glückliche, bin ich bekannt. Mit Paula, minger Prinzessin Hand in Hand und us Pagen, Jenny un Etienne, stohn ich hier. Un jetz regiere mier!" Kurz und schmerzlos stellte Kinderprinz Felix I. aus dem Hause Hüttner am Sonntagmittag im Burghotel Ad Sion die neuen Tollitäten der Rheinbreitbacher KG Me haalen et us mit ihrem Gefolge vor.

 Munteres Quartett: Felix I. und Paula I. mit ihren Pagen Jenny und Etienne vor der Oberen Burg.

Munteres Quartett: Felix I. und Paula I. mit ihren Pagen Jenny und Etienne vor der Oberen Burg.

Foto: Frank Homann

Während im Haar von Paula I. aus dem Hause Scheinpflug bereits beim Einzug mit der Kleinen Burggarde das Prinzessinnen-Diadem geglitzert hatte, steckte der "präsidiale Moderator", wie das KG-Urgestein Willi Pauli kurz zuvor Patrick Wolf vorgestellt hatte, dem Neunjährigen die Fasanenfedern an die Prinzenmütze.

Anschließend überreichte er ihm auch die Narrenpritsch als Zeichen seiner Macht. "Alle vier gehen in die Klasse 4 b der Gebrüder-Grimm-Grundschule", verriet Prinzenführerin Karoline Laufenberg. Unmittelbar nach seiner Geburt sei Felix Mitglied der KG geworden. Seine Hobbys seien Karate, die Kölner Hunnen und Lego. "Sein Lieblingsfach ist Sport, sein Traumberuf war Pfarrer, bis er hörte, dass er dann nicht heiraten dürfe. Logische Folge für ihn: Dann werd ich eben Diakon", so Laufenberg.

Die Leseratte Paula möchte dagegen Lehrerin werden, weil sie Kinder mag und gerne unterrichtet. Während Felix für "Tokio Hotel" schwärmt, ist die Zehnjährige ein Fan von Passenger und Rihanna. "Ihr beste Freundin Jenny Schulz begleitet sie schon seit dem Kindergarten durch dick und dünn", berichtete die Prinzenführerin. Während Jenny gerne Gitarre spielt, zieht der beste Freund von Felix, Page Etienne Frings, das runde Leder und Nintendo vor.

"De Rektorin und de Bürgermeister han nix me ze schwade, denn mir han ab hück he dat sare", verkündete das Prinzenpaar kategorisch in seiner Regierungserklärung. In Breitbach werde ab sofort nur noch jelaach un vill Blödsinn jemaach. "Laut und wild statt nett un brav: ein dreifach donnerndes Breitbach - Alaaf!", forderten sie ihr jeckes Völkchen am Ende der Proklamation auf.

Diese war der Höhepunkt eines Sessionsauftaktes, der deutlich Züge einer Prunksitzung trug. Und dieses Niveau muss im Vorfeld bekannt geworden sein, fanden doch nur gut die Hälfte der jecken Gäste Platz im großen Saal des Hotels. So konnten viele den Einzug der Vorsitzenden Rudolf Martin und Thomas Saß mit Ex-Muuzemändelche Karoline Laufenberg nur von der "Kapelle" oder vom Foyer aus verfolgen, was sie nicht abhielt, in den Schlachtruf der kölschen Narren einzustimmen.

Noch enger wurde das Gedränge, als viele die "Flöhe" und die "Sterne" der Burggarde sehen wollten. Deren Tänze: "Liebchen, vergiss mich nicht" und "In Kölle jebütz". Umlagert waren auch die "Huusmeister vom Bundesdaach", die nicht nur "Frau von der Leinen", sondern fast alle Minister der Großen Koalition aufs Korn nahmen, ebenso wie Ronald Pofallas Bahn-Ambitionen.

"Es ist toll, dass Ihr die Turbulenzen Mitte vorigen Jahres überwunden und so eine hervorragende Veranstaltung auf die Beine gestellt habt", lobte der Unkeler Präsident, Markus Winkelbach, die "Ushaaler". Mit dem Elferrat hatte er Prinzessin Lena I. mit ihren Ehrendamen Berenike und Marina sowie mit den Tänzerinnen der KG nach Rheinbreitbach begleitet, um die befreundete KG bei ihrem Sessionsauftakt zu unterstützen. Die Jecken freuten sich, denn die Gefahr der Vereinsauflösung scheint mit dem neuen Vorstand angesichts eines solchen Sessionsauftaktes vom Tisch zu sein.

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