Ev. Trinitatis-Gemeinde Linz "PuraVoce" lässt den Tag mit Liedern wortwörtlich ausklingen

LINZ · Ein volles Haus bescherte das Ensemble "PuraVoce" mit seinem Konzert "Abend wird es wieder" der evangelischen Trinitatis-Gemeinde am späten Sonntagnachmittag in Linz.

 Viele Teelichter in den Bänken der Linzer Kirche sorgen für den passenden Konzertrahmen.

Viele Teelichter in den Bänken der Linzer Kirche sorgen für den passenden Konzertrahmen.

Foto: Homann

"Ich freue mich, dass so viele hier in die Kirche gekommen sind, um den Tag ausklingen zu lassen, und das in seiner ursprünglichen Bedeutung", begrüßte Pfarrer Christoph Schwaegermann die "Abendmenschen". Auch wenn man zu dieser Tageszeit meist gelöster sei als zuvor, stimme doch gerade der Monat November eher nachdenklich und melancholisch. "Lieder, die unser Innerstes anrühren, und die vielen Teelichter in den Bänken werden aber dafür sorgen, dass das Dunkle heute nicht zu stark wird", so der Hausherr.

"Schläft ein Lied in allen Dingen, die da träumen fort und fort. Und die Welt fängt an zu singen, triffst du nur das Zauberwort!" Diese Zeilen des Gedichtes von Eichendorff stellte Sibylle Schoppmann dem Konzert voran, bevor ihre Gesangsschülerinnen Andrea Ehlen, Beate und Miriam Hohn, Katharina Lipski, Jutta Mendig, Sabine Mooshammer sowie Melanie Nuutinen "Abend wird es wieder" anstimmten.

Auch nach Mozarts "Abendruhe" kam der schlesische Romantiker mit seinem gleichnamigen Gedicht wieder zu Wort, dem die Sängerinnen die "Hymne à la Nuit" von Jean-Philippe Rameau sowie das von Nicolai Rimski-Korsakow vertonte russische Märchen "Eine kleine Wolke" folgen ließen.

Zum Mitsingen animierte Schoppmann dann die Zuhörer bei dem bekannten Lied "Der Mond ist aufgegangen" nach Matthias Claudius. Nach diesem stimmten die Sängerinnen das lothringische Volkslied "O du schöner Rosengarten" an und ließen mit Jakob von Zuccalmaglio verstohlen den Mond aufgehen.

Goethes "Wanderers Nachtruh" mit dem Versprechen "Warte nur, balde ruhest auch du", stellte Schoppmann den Liedern für Kinder voran, die sich vor der Nacht fürchten. Und so erklangen das bekannte Schlaflied "Weißt du, wie viel Sternlein stehen" und Hoffmann von Fallerslebens Antwort auf die Frage "Wer hat die schönsten Schäfchen?". Hatten die Zuhörer schon nach jedem Lied begeistert applaudiert, so brandete lebhafter Beifall auf, nachdem Paul Gerhardts "Nun ruhen alle Wälder" in barocker Fülle und Zuversicht verklungen war.

"Wir freuen uns, dass wir Ihnen Freude gemacht haben", verabschiedeten sich Schoppmann und ihr Ensemble nach einer überaus stimmungsvollen Stunde von den Zuhörern. Aber nicht, ohne diese mit dem Lied "Ubi caritas, ibi Deus est" schon einen Vorgeschmack auf das nächste Konzert von "PuraVoce" zu geben.

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