Zusammenarbeit mit RSVG gekündigt Buslinien enden ab Januar an der Landesgrenze

Kreis Neuwied/Rhein-Sieg-Kreis · Weil eine Busfirma zum Jahresende die Kooperation mit der RSVG gekündigt hat, werden Linien, die über die Landesgrenze hinweg in den Rhein-Sieg-Kreis fahren, ab Januar gekappt. Die Leidtragenden sind die Pendler.

 Ab dem 1. Januar müssen Fahrgäste des RSVG an der Landesgrenze in andere Busse umsteigen.

Ab dem 1. Januar müssen Fahrgäste des RSVG an der Landesgrenze in andere Busse umsteigen.

Foto: VG Asbach/Holger Arndt

Schlechte Nachrichten für Nutzer von Bussen im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV), die über die Landesgrenze zwischen Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz verkehren: Ab dem 1. Januar müssen sie an der Landesgrenze in andere Busse umsteigen. Das teilte der Kreis Neuwied mit. Auslöser sei die Entscheidung eines Busunternehmens, nicht weiter mit der Rhein-Sieg-Verkehrsgesellschaft (RSVG) zusammenzuarbeiten, die auf nordrhein-westfälischer Seite für den Busverkehr zuständig ist. Die Firma habe die Kooperation einseitig gekündigt, teilte der Kreis Neuwied jetzt mit.

Zum 1. Januar 2020 werde es demnach auf den ÖPNV-Linien 522, 539, 562 und 564 zwischen der Verbandsgemeinde Asbach und dem Rhein-Sieg-Kreis „eine strukturelle Veränderung“ geben, hieß es. Konzessionsnehmer für den Linienverkehr im Bereich der Verbandsgemeinde Asbach sei bisher die Firma Martin Becker mit Sitz in Altenkirchen. Auf nordrhein-westfälischem Gebiet befänden sich die Liniengenehmigungen in der Hand der RSVG. Durch eine Kooperation beider Unternehmen sei bisher gewährleistet gewesen, dass ein Umstieg für die Fahrgäste an der Landesgrenze nicht erforderlich war.

Diese Kooperation sei nun jedoch zum 31. Dezember von der Firma Becker aufgekündigt worden, sodass ab dem 1. Januar ein Umstieg an der Landesgrenze erforderlich werde. Vor diesem Hintergrund habe bei der Verbandsgemeindeverwaltung Asbach ein Informationsgespräch mit den Ortsbürgermeistern der Verbandsgemeinde stattgefunden, bei dem der Landkreis Neuwied als verantwortlicher Schulwegkostenträger über die Veränderungen informiert habe.

„Nachdem wir seitens der Genehmigungsbehörde darüber informiert wurden, dass die Kooperationsvereinbarung einseitig zum 31. Dezember aufgekündigt wurde, haben wir in verschiedenen Gesprächen versucht, die Trennung der Linien abzuwenden und vehement darauf hingewiesen, welche Nachteile für die Fahrgäste dadurch entstehen“, teilte der Erste Kreisbeigeordnete Michael Mahlert mit. „Allerdings sah sich jedoch auch die Genehmigungsbehörde aufgrund rechtlicher Vorgaben gezwungen, dem Antrag des Unternehmens stattzugeben, sodass der Umstieg nicht zu verhindern war“, so Mahlert weiter.

Fest stehe: „Dies ist eine wesentliche, auf Dauer nicht hinnehmbare Verschlechterung für die Fahrgäste, insbesondere für die Schüler und die Berufspendler, die die Verbindungen täglich nutzen“, stellen Mahlert und Asbachs Verbandsgemeindebürgermeister Michael Christ übereinstimmend fest. „Aus diesem Grund arbeitet der Landkreis Neuwied gemeinsam mit dem Rhein-Sieg-Kreis mit Hochdruck an einer neuen Konzeption des grenzüberschreitenden Linienverkehrs, damit er in Zukunft wieder umsteigefrei stattfindet“, so Mahlert weiter.

Das neue Konzept solle spätestens ab dem 1. Juni 2020 in Kraft treten, da die Konzessionen zugunsten der Firma Martin Becker noch bis dahin genehmigt seien und das Unternehmen bis zu diesem Zeitpunkt den Linienverkehr bis zur Landesgrenze sicherstellen müsse.

Bis es zu einer neuen Regelung komme, müssten sich die Fahrgäste aber auf die deutliche Verschlechterung und längere Fahrtzeiten einstellen. Die von der Umstellung betroffenen Schulen in der Verbandsgemeinde Asbach und im Rhein-Sieg-Kreis seien bereits informiert worden.

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