"Goldener Herbstschnitt" Rheinbreitbacher Obst- und Gartenbauverein erklärt alles zum Thema Baumschnitt

RHEINBREITBACH · Völlig überrascht wurde der Obst- und Gartenbauverein von dem ungeheuren Andrang bei seiner traditionellen Veranstaltung "Goldener Herbstschnitt", zu der er am frühen Samstagnachmittag in den Garten von Silke und Norbert Konrad eingeladen hatte.

 Den richtigen Baumschnitt zeigt der Gartenbauverein.

Den richtigen Baumschnitt zeigt der Gartenbauverein.

Foto: Frank Homann

"Ich freue mich vor allem, so viel neue Hobbygärtner begrüßen zu können", wandte sich die Vorsitzende Kartini Klein an die Baum- und Strauchschnitt-Neulinge, die sich Rat bei den erfahrenen Gärtnermeistern des Vereins, Max Braubach und Eduard Richarz, holen wollten.

"Wann Sie die Süßkirsche schneiden sollten, ist einfach: Bei der Ernte, wenn Sie schon einmal oben im Baum sind", beantwortete Richarz ganz pragmatisch. Ansonsten sei es gerade für Anfänger aber leichter zu schneiden, wenn die Bäume im Herbst kein Laub mehr tragen würden. Dann sieht der Laie besser, wo er die Schere ansetzen muss.

"Eine Ausnahme ist der Pfirsich, dessen Blütentriebe eingekürzt werden müssen. Und die erkennt man erst im Frühjahr, wenn der Saft in die Blütenknospen treibt, die immer zu zweit am Ast stehen", ergänzte Braubach. Generell gelte: Schwächere Bäume im Herbst, starkwüchsige Bäume im Frühjahr schneiden, da sie sonst zu sehr austreiben. Nur der Nussbaum darf im Herbst geschnitten werden, wenn sich der Saft aus den Ästen zurückzieht. "Im Frühjahr würde er Gefahr laufen, über die Schnittstellen zu verbluten", warnte der Fachmann.

"Setzen Sie den Schnitt nie ganz vorne mit der Scherenspitze an, da Sie so kaum Kraft und nur schwer Erfolg haben", erklärte Richarz. Außerdem sollte man die Äste beim Schnitt mit der anderen Hand von der Schere weg aufbiegen, um sich die Arbeit zu erleichtern.

Gleichzeitig räumte er mit dem Vorurteil auf, Bruchstellen könnten am Baum leichter heilen als Schnitte. "Je glatter die Verletzung ist, um so besser wächst die Wunde zu. Entsprechend sollten auch raue Sägeschnitte mit dem Messer nachbearbeitet werden", mahnte der Fachmann, um sich dann einem alten Apfelbaum zu widmen.

Damit der ausreichend Licht und Luft bekommt, wurden zunächst zu dicht stehende Äste entfernt. "Aber vor allem kranke Teile müssen früh ausgeschnitten werden, da die Krankheit sonst ins Holz wandert", sagte Richarz.

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