Jennewein Biotechnologie Rheinbreitbacher Unternehmen hat eine neue Produktionsanlage

Rheinbreitbach · Mit Hängepartien kennen sie sich eigentlich überhaupt nicht aus: Die Entwicklung des Rheinbreitbacher Unternehmens Jennewein Biotechnologie GmbH ist seit acht Jahren eine stetige Erfolgsgeschichte.

Am Dienstag baumelte das neue Herzstück der Produktionsanlage jedoch minutenlang über dem Firmensitz im Technologiezentrum Oberflächentechnik (TZO). Ein silberner Koloss, sechs Tonnen schwer, mehrere Millionen teuer, der mit einem Spezialkran durch eine eigens dafür geschnittene Deckenluke ins Innere gehoben werden musste - Zentimeterarbeit für den Kranführer und dessen Helfer.

"Bei Wind hätten wir die Aktion absagen müssen", sagte Geschäftsführer Stefan Jennewein. Wie eine Raumfähre schwebte der Kessel in die Halle, in der ein stabileres Fundament installiert werden musste. Nach weniger als 20 Minuten brandete in der Produktionshalle Applaus auf. Es war geschafft, der Kessel steht.

Das junge Familienunternehmen ermöglicht mit dieser Investition die Herstellung kommerzieller Mengen des speziellen Milchzuckers. Diese Nahrungszutat schützt zum Beispiel Babys, die nicht gestillt werden können, gegen bakterielle und virale Infektionen. Zudem wird es für Kosmetika verwendet.

Bislang genügte der 1,5 Kubikmeter fassende Kessel lediglich, um dieses für klinische Untersuchen und die Produktentwicklungen herzustellen. Der neue Kessel fasst nun zehn Kubikmeter und produziert jährlich 30 Tonnen des speziellen Milchzuckers. Die Brüder Stefan und Klaus Jennewein, beide Gründer und Geschäftsführer des Unternehmens, schauten zufrieden drein.

"Wir haben mit einem 25 Quadratmeter großen Büro und als Ein-Mann-Betrieb angefangen. Jetzt produzieren und forschen wir auf 750 Quadratmetern", rechnete Klaus Jennewein vor. Eine Entwicklung, die auch die Politik zu Lobeshymnen motiviert: "Das TZO ist eine Erfolgsgeschichte und Jennewein ist davon die Krönung.

Zumal wir hier saubere Produktion im Gewerbegebiet erleben", schwärmte Bürgermeister Karsten Fehr. Und Landrat Rainer Kaul sieht in der Jennewein GmbH und vor allem im TZO einen Glücksgriff: "Ich bin froh, dass wir damals auf den letzten Drücker auf die Förderungen durch den Bonn-Berlin-Ausgleich zugegriffen haben."

Die Firma der Jennewein-Brüder wurde im Jahr 2005 gegründet und hat sich seitdem zu einem Arbeitgeber mit circa 25 Beschäftigten entwickelt. Seit 2008 forscht und produziert das Unternehmen im TZO. Im Jahr 2007 ist die Firma mit dem Innovationspreis "Pionier-Geist" vom rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministerium ausgezeichnet worden.

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