Arbeitskreis für Natur- und Umweltschutz Saft aus Öko-Äpfeln von Streuobstwiesen in Asbach

ASBACH · Unter dem Motto "Streuobstwiesen, Fruchthecken und Obstverwertung" lud der Arbeitskreis für Natur- und Umweltschutz Asbacher Land (ANUAL) zu seinem Tag der offenen Tür an das Haus der Natur bei Köttingen ein.

 Frisch geerntet und unbehandelt: Die Apfelernte des ANUAL. Heinz Klein und Kim sichten die Früchte zum Pressen.

Frisch geerntet und unbehandelt: Die Apfelernte des ANUAL. Heinz Klein und Kim sichten die Früchte zum Pressen.

Foto: Frank Homann

Schredder waren im idyllischen Pfaffenbachtal permanent im Einsatz. Äpfel landeten ununterbrochen im Schnetzelwerk, um dann in Plattenpressen geschaufelt zu werden, aus denen naturtrüber Saft quoll.

"Die Pressen funktionieren im Grunde wie Weinkeltern", erklärte Robert Klein, der Vorsitzende des Arbeitskreises für Natur- und Umweltschutz Asbacher Land (ANUAL). Dieser hatte unter dem Motto "Streuobstwiesen, Fruchthecken und Obstverwertung" zu seinem Tag der offenen Tür an das Haus der Natur bei Köttingen geladen. "Kernstück ist die Obstpresse, aus der man den ganzen Tag frisch gepressten Apfelsaft probieren und im Fünf-Liter-Container auch erwerben kann", so Klein. An großen Stellwänden wies der verein zudem auf die Bedeutung der Streuobstwiesen hin.

42.000 Euro hat er allein in diesem Jahr in den Erwerb neuer Flächen und die Bepflanzung mit alten Obstsorten investiert. Schon vor mehr als 20 Jahren hatte ANUAL in Altenhofen begonnen, vergessene Apfel-, Birnen- und Pflaumensorten auf einer Streuobstwiese anzupflanzen. Mittlerweile stehen weit mehr als 800 Obstbäume auf 4,5 Hektar rund um Buchholz, Hinterplag und Köttingen, die von der Arbeitsgruppe "Streuobstwiese" betreut werden.

Nun freute man sich bei ANUAL über die Ernte. Bevor sie im Wasserbad landeten, wurden die Äpfel akribisch auf faule Stellen und Madenbefall untersucht. "Der Saft wird nach dem Pressen gefiltert, bevor er im Pasteurisator haltbar gemacht wird. Erhitzt wird er auf maximal 78 Grad, damit die Vitamine nicht zerstört werden", erklärte Klein. Die alten Apfelsorten von der Ananasrenette über den Klarapfel bis zum Winterrambour seien nicht nur aus kulturhistorischer Sicht erhaltenswert, sie seien auch erheblich gesünder als sie neuen, resistent-gezüchteten Sorten. "Wir pflanzen hochstämmige Obstbäume auf den Streuobstwiese an, die sehr vielen Tieren und Pflanzen Lebensraum bieten", so der 2. Vorsitzende Hans-Peter Weib. Da die meisten Leute aber keinen großen Garten mehr hätten, biete der Verein Sorten wie Pinova oder Boskoop auch als Spalierobst an. Platz für Brombeeren, Ebereschen oder Sanddorn sei sicher öfter vorhanden, warb der Naturschützer für die Anlage von Fruchtecken, die Vögeln reichlich Winterfutter bieten.

Da hatten die ersten Gäste bereits an den langen Tischreihen Platz genommen, um sich nach der Wanderung entlang des Pfaffenbachs zu stärken, natürlich mit leckerem Apfelkuchen. Parallel dazu erklärte ihnen Siegfried Lück vom Asbacher Imkerverein, warum Honig dieses Jahr ein so "kostbarer Saft" ist. Nach einer langen Kälteperiode mit bis zu minus 15 Grad Anfang des Jahres hatte der Frost während der Obstblüte erneut zugeschlagen, so dass die Bienen 30 Prozent weniger Honig produzieren konnten.

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