"Erste Breitbacher Hunnenhorde" Schleiertanz zum Pfingstlager an der Oberen Burg

RHEINBREITBACH · Nachdem die "Erste Breitbacher Hunnenhorde" in diesem Jahr schon einige befreundete Hunnengruppen besucht hatte, ließ ihr "Väterchen", wie der Herrscher der Steppenreiter von seinen Mannen genannt wird, seine Vasallen am Donnerstag zu Hause in Rheinbreitbach alles für ein großes Lager vorbereiten.

 Vor den Augen Attilas und seines "Hofstaats" zeigt die Tänzerin mit Fächern und Schleiern ihr Können.

Vor den Augen Attilas und seines "Hofstaats" zeigt die Tänzerin mit Fächern und Schleiern ihr Können.

Foto: Frank Homann

Und so wurden die Jurten im Park der Oberen Burg aufgebaut. Dorthin lud die Rheinbreitbacher Schar zu ihrem großen Pfingstlager. Schließlich wollte man die kriegerischen Gruppen ebenso gebührend empfangen wie selbige das bei ihren eigenen Veranstaltungen auch tun.

"Die vier Windgötter werden uns nicht so ganz gewogen sein", orakelte Schamanin Ayami zweideutig mit einem kritischen Blick gen Himmel. Und tatsächlich setzte schon am Abend Regen ein, der sich auch am Freitag sintflutartig über das Lager ergoss. Die gelbgesichtigen, in Felle gehüllten Hunnen suchten unter ihren runden Stoffhütten Schutz, die mit den bleichen Schädelknochen riesiger Büffel verziert waren.

"Wenn es dir nicht gelingen sollte, die bösen Geister vom Platz zu vertreiben, landest du auf dem Scheiterhaufen", drohte Attila alias Dieter Schmelzer am frühen Samstagvormittag seiner Schamanin. Schließlich waberten erneut graue Wolken über dem Rheintal.

Geheimnisvolle Beschwörungsformeln murmelnd, ließ Ayami schwarzen Rauch aus den geweihten Feuerbecken aufsteigen und zog so offenkundig Tribal, den Gott des Feuers, auf ihre Seite. Zauber oder nicht: Bald darauf hatten sich die Wolken verzogen und die Sonne kam hervor.

So war es denn auch kein Donner, der am Nachmittag durch den Park hallte, sondern Gongschläge. Sie kündigten immer neue Gäste des Breitbacher Hunnenlagers an. Die empfing Attila an der Fürstentafel, die sich unter schweren Goldpokalen und Schalen voller Obst bog. Zwischen seinem Vater Munschuk und Berater Edikon sowie Fürst Belisar und Heerführer Dogan thronte Attila an dieser Tafel, um die Huldigungen der Besucher entgegen zu nehmen.

Unter den Besuchern waren auch die Aachener Ritter und ihre edlen Hofdamen. Ihnen wollte man sich von der allerbesten Seite zeigen. Und so bat Attila die Tänzerinnen Shalimar Sherif und Nourani Gamai, ihre Kunst zu zeigen. Die taten es und unterhielten die Gäste mit einem "Butterlfy-Schleiertanz", bevor gefährlich scharfe Klingen beim Schwertertanz in der Sonne glitzerten. Danach konnten die Steppenreiter auch die Reitkünste einer Amazone bewundern, die auf mächtigen Rappen ihre Dressurübungen vorführte.

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