Weinfest 19. bis 22. September Schornsteinfegerin Tonia Sieberz regiert ab sofort in Erpel

ERPEL · Die 23-Jährige folgt auf Jessica Siebert. Ihr zur Seite stehen die beiden Prinzessinnen Diana Wambach und Kristina Steil.

 Weinkönigin Tonia I. wird von Offizieren der Junggesellen und ihren Prinzessinnen eskortiert.

Weinkönigin Tonia I. wird von Offizieren der Junggesellen und ihren Prinzessinnen eskortiert.

Foto: Frank Homann

"Erhebt die Gläser voller edlem Wein, ein Prosit auf Erpel, unsere Perle am Rhein!" Mit diesen Worten endet der Trinkspruch der neuen Weinkönigin Tonia Sieberz, und diese Aufforderung ließen sich die Gäste des Brauchtumsvereins "Freunde des Erpeler Weinfestes", darunter Bürgermeisterin Cilly Adenauer und der Vorsitzende des CDU-Gemeindeverbands Heinz Schmitz, bei der Vorstellung der neuen Majestät am Samstagabend im Bürgersaal nicht zwei Mal sagen.

Mit Tonia I. ist erneut ein echtes Erpeler Mädchen in der "Alten und Freien Herrlichkeit am Fuße der Ley" Weinkönigin und Nachfolgerin von Jessica I. (Siebert). Erfahrungen sammeln konnte die 23-Jährige schon lange. So begleitete sie nicht nur 2009 ihre Schwester Saskia I. als Weinprinzessin, sondern 2011 auch Jenny I. (Waldmann). Eskortiert von den Offizieren der Junggesellen, Tobias Simon und Lukas Wittstock, war die neue Majestät zusammen mit ihren Weinprinzessinnen Diana (Wambach) und Kristina (Steil) am späten Samstagabend in den Bürgersaal eingezogen.

Den Weg auf die Bühne frei schaufeln musste ihr der mächtige Erpeler Bacchus Andreas Schwager mit den Bacchantinnen, seinen Töchtern Daniela und Verena, aber nicht. Für eine Schneise durch die begeisterten Gäste sorgte die Jubiläums-Band "Volle Blaos" aus Nimwegen, die dieses Jahr schon zum 25. Mal das Weinfest mit ihrer Musik bereicherte. Eine willkommene Gelegenheit für den Vorsitzenden des Vereins und Erpeler Karnevalsprinz 2012/13, Karel Harmsen, die 1986 aus einer Not geborene Beziehung der Bläser zur Freien Herrlichkeit Revue passieren zu lassen.

"Tonia kann man als wahren Glücksbringer bezeichnen, immerhin ist sie Schornsteinfegerin", verriet die Ex-Weinkönigin und zweite Vorsitzende des Gastgebers, Brigitte Buchmüller, die mit dem ersten Vorsitzenden Werner Henneker die Veranstaltung moderierte. "Ich war mir lange nicht sicher, ob ich wirklich Erpeler Weinkönigin werden möchte, weil dazu mehr gehört, als nur nett zu lächeln und ein schöne Winzerinnentracht zu tragen", so Tonia I. Dann aber gestand sie, nun doch froh zu sein, gefragt worden zu sein, und als Erpeler Mädchen sage man dann eben nicht Nein.

Daran hat sich seit 50 Jahren nichts geändert, wie Henneker von der Weinkönigin von 1964, Hildegard Gross, geborene Senk, erfuhr, die damals von Edith Simon, geborene Buchmüller, und Renate Vogel begleitet worden war. "Gefeiert haben wir schon etwas anders als heute, wohl weil die Gäste vorwiegend aus dem Ruhrgebiet kamen", erinnerte die Gold-Weinkönigin. Heute wäre zumindest der legendäre Blütenkorso zwar genauso gut besucht, allerdings eher von Leuten aus der näheren Umgebung.

Aus einer alteingesessenen Erpeler Familie stammt dagegen Weinprinzessin Diana. Während ihre Freundin Tonia Reiten und Tanzen als Hobbys angibt, bleibt die 20-Jährige, die eine Ausbildung zur Industriekauffrau macht, mit Sport etwas allgemeiner, bekennt sich aber zum Junggesellenverein. Dem gehört auch ihre Kollegin Kristina an, als Orsbergerin allerdings dem des Höhenortsteils. Ansonsten reitet und tanzt die 21-jährige Industriekauffrau, die schon seit Kindergartentagen am Blütenkorso teilnimmt, genauso gerne wie ihre Freundin Tonia.

Die neue Weinkönigin fiebert mit ihren Prinzessinnen dem Weinfest entgegen, das von Freitag, 19. September, bis Montag, 22. September, unter dem Motto "Erpel und seine Weinbaugeschichte" gefeiert wird.

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