Die Hunnen sind los in Unkel Schwertkämpfe und Bauchtanz beim Hunnenlager im Unkeler Bürgerpark

Unkel · Wilde Gestalten im Unkeler Bürgerpark: Die Besucher gingen im Hunnenlager auf historische Zeitreise. Den Erlös spenden die Veranstalter erneut an die Kinderkrebshilfe.

 Ganz schön ruppig geht es zuweilen im Hunnenlager zu - allerdings nur zur Schau. Die Unkeler Hunnenhorde veranstaltet jährlich ihr Lager, jetzt erstmals im Bürgerpark.

Ganz schön ruppig geht es zuweilen im Hunnenlager zu - allerdings nur zur Schau. Die Unkeler Hunnenhorde veranstaltet jährlich ihr Lager, jetzt erstmals im Bürgerpark.

Foto: Frank Homann

Namen, die Geschichte atmen: König Attila und Königin Greka leiten den Verein „KG 1. Unkeler Hunnenhorde 2005“ mit Leidenschaft, Herzblut und hohem sozialen Engagement. Im echten Leben als Harry und Silvia Vollmar unterwegs, wissen sie, was „wahre“ Hunnen brauchen. Nach dreijähriger Coronapause fanden die Vereinsmitglieder zum zehnten Mal im Hunnenlager zusammen. Wenngleich auch an neuem Standort: Hatte sich die Horde in der Vergangenheit im Fritz-Henkel-Park, heute Ilse-Bagel-Park, zum Spektakel getroffen, gab es in diesem Jahr für das dreitägige Lager einen neuen Standort.

„Wir haben uns der neuen Lagerstätte friedfertig genähert und kamen mit dem Verein ‚Gemeinsam für Vielfalt’, überein, den Bürgerpark nutzen zu dürfen“, erklärte Silvia Vollmar. Ein Lagerplatz für die zahlreichen Jurten, Kothen, Tipis und Zelte war gefunden. Die befreundeten Horden konnten sich ebenfalls über den neuen Lagerplatz freuen. Für Besucher, die bereits vor der Eröffnung vorsichtig ins Lager und auf das turbulente Geschehen spähten, bot sich ein zünftiges Bild. Unter Bäumen türmten sich Holzscheite. Eine Feuerschale wartete auf das Flammen lodern, die weißen Jurten standen im großen Kreis um die Feuerschale herum.

Ein Gong hing an einem Gestell. Tongefäße standen auf urigen Tischen. Honigwein stand im Ausschank und auch Bier. „Früher haben die Hunnen laut historischer Überlieferung gerne gegorene Stutenmilch getrunken“, wies Silvia Vollmar auf das Brauchtum von einst hin. Das gemeinsame Trinken sei eine wichtige Tradition gewesen. „Wir kommen in Friede und Freundschaft und trinken den Trunk der Freundschaft“, so Vollmar weiter.

Kleider machen Leute: Beeindruckend waren die Gewandungen. Auf langen Umhängen oder Beinkleidern bestimmte prachtvolle breite Gürtel die Form. Ketten, Eisengepräge, Tierschwänze, Kopfbedeckungen mit breiten Fellkrempen und andere Accesoires umspielten die Garderobe. In eine andere Rolle zu schlüpfen, sei für viele Mitglieder der Hunnenhorde der Grund, das Hobby zu pflegen. „Wir wollen nacherleben, wie es gewesen sein könnte, aber nur wie wir es können“, erklärte Silvia Vollmar. Die hunnische Gewandung gehöre zum Lebensgefühl der Vereinsmitglieder dazu. Der Blick in die königlichen Gemächer von Großkönig Attila und Königin Greka offenbarte die Liebe zum Detail. Prunkvolle Truhen und Teppiche mit allerlei Schnörkeln und Tand säumten die Schlafstätte mittig in der Jurte.

Das dreitägige Hunnenlager bot nach der festlichen Eröffnungszeremonie Unterhaltung wie Bauchtanz, Schwertkampf oder Feuerschauen. Der Schlachtruf „Unka-Lö“ gab bei dem geselligen Spektakel immer wieder den Ton an. Wichtig ist der Hunnenhorde die Gemeinnützigkeit von heute: „Mit dem jährlichen Lager unterstützen wir den Förderverein für krebskranke Kinder Köln ‚Dat Kölsche Hätz’ und den Förderkreis für krebskranke Kinder und Jugendliche Bonn“, so Silvia Vollmar.

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