Die Wärme aus dem Wasser Spatenstich für Pyrolyse-Anlage im Abwasserwerk in Unkel

UNKEL · Das Abwasserwerk in Unkel ist bereits 2001 von einer mechanisch-biologischen Klärung auf Klärschlammfaulung umgestellt worden. Seitdem wird die Abwärme der Faulgase genutzt. Nun wird die Anlage durch den Bau einer sogenannten "Pyrolyse-Anlage" weiterentwickelt.

 Erster Spatenstich an der Kläranlage Unkel: (v.l.) Karsten Fehr, Thomas Griese und Hans-Günter Fischer.

Erster Spatenstich an der Kläranlage Unkel: (v.l.) Karsten Fehr, Thomas Griese und Hans-Günter Fischer.

Foto: Frank Homann

Mit Staatssekretär Thomas Griese vom Mainzer Umweltministerium ist jetzt auch der Zweckverbandsvorsitzende und Linzer Bürgermeister Hans-Günter Fischer nach Unkel gekommen, um mit seinem Unkeler Amtskollegen Karsten Fehr im Norden des Klärwerks mit dem ersten Spatenstich die Erweiterung der Anlage zu beginnen.

"Mit diesem innovativen Pilot-Projekt wird die Kläranlage Linz-Unkel noch energieeffizienter und damit klimafreundlicher. Besondere Vorteile dieses Verfahrens sind die Nutzung von Abwärme sowie erheblich geringere Abgasemissionen", so Griese.

Das Engagement der beiden Verbandsgemeinden habe Vorbildcharakter über die Landesgrenzen hinaus. Ein weiterer Vorteil: Aus dem in der Anlage erzeugten Klärschlamm wird Phosphor als Pflanzennährstoff gewonnen. "In der Schlammbehandlungsanlage werden ein Entwässerungsaggregat und eine Klärschlamm-Trocknung vorgeschaltet, so dass sich die Schlammmenge zunächst verringert", erklärte Werksleiterin Dagmar Stirba. In der Mineralisierungsanlage würden die Schlämme zudem vollständig hygienisiert und alle Keime durch Hitze abgetötet, so dass der Schlamm als Phosphorkohle dem Düngekreislauf zugeführt werden könne.

Damit reagiere der Zweckverband richtungsweisend auf die bundesweite Zielsetzung zur Rückgewinnung des weltweit zur Neige gehenden Rohstoffs Phosphor. Das gewonnene Phosphor-Granulat zeichne sich zudem durch eine hohe Pflanzenverfügbarkeit aus, ergänzte Fischer.

"Wir bauen auch noch einen Fremdschlamm-Annahmebehälter als Stahlbeton-Rundbecken, um zusätzlich den Überschussschlamm der Höhen-Kläranlagen Hallerbach und Brochenbach mitbehandeln zu können", so der Vorsitzende des Zweckverbandes. Dieser investiert in das Projekt, das vom Land mit knapp 782.000 Euro gefördert wird, insgesamt 2,22 Millionen Euro.

In Betrieb genommen werden soll die neue Anlage im September 2015.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort