Beirat für Migration und Integration "Sprache ist der Schlüssel zur Integration"

LINZ · Mitte des Monats hatte sich die Linzerin Violeta Jasiqi auf der konstituierenden Sitzung des Beirates für Migration und Integration des Landkreises Neuwied bei den Vorstandswahlen der Kreisverwaltung als Nachfolgerin des Vorsitzenden Dilorom Jacka deutlich gegen zwei Mitbewerber durchgesetzt.

 Frauen an der Spitze: Bürgermeister Hans Georg Faust empfing die neue Vorsitzende des Beirates für Migration und Integration des Landkreises Neuwied, Violeta Jasiqi (links) und deren Kollegin Pembe Akar.

Frauen an der Spitze: Bürgermeister Hans Georg Faust empfing die neue Vorsitzende des Beirates für Migration und Integration des Landkreises Neuwied, Violeta Jasiqi (links) und deren Kollegin Pembe Akar.

Foto: Frank Homann

Am Freitag gratulierten der Linzer Stadtbürgermeister Hans Georg Faust und seine Beisitzer Thomas Balasus und Karl-Heinz Wölbert der neuen Vorsitzenden und deren Kollegin, der für den Bereich Jugend im Beirat zuständigen Linzerin Pembe Akar.

"Ich bin vor neun Jahren aus Fürth nach Linz gekommen", stellte sich die 33-jährige Kosovo-Albanerin vor. Zur Kandidatur für den Beirat hatte die Frauenbegegnungsstätte "Utamara" die Mutter von zwei Kindern vorgeschlagen, die als Bürokommunikations-Fachfrau in der Kreisverwaltung arbeitet. Wie sie ist auch ihre Mitstreiterin, die türkisch-stämmige Fachfrau für Bürokommunikation Pemke Akar, in Deutschland geboren. Die 33-jährige lebt bereits seit 24 Jahren in Linz, ist Mutter von drei Jungen und engagiertes Mitglied in der Landes-Arbeitsgruppe "Migration und Vielfalt".

"Auf Sie beide wartet viel Arbeit, vor allem angesichts der Flüchtlingssituation die auch auf Linz zukommt", sagte Faust. Hinsichtlich der nichtdeutschen Mitbürger seien die beiden ideale Besetzungen, da sie, hervorragend integriert, eine Brücke bilden könnten für diejenigen, die Schwierigkeiten hätten, sich in der Gesellschaft zurechtzufinden. "Grund dafür sind vor allem schlechte oder gar keine Sprachkenntnisse", waren sich Jasiqi und Akar einig.

Wichtigster Schlüssel zur Integration sei eben die Sprache, wobei es Kindern leicht falle, diese zu erlernen. Es reiche aber nicht aus, den jüngsten Migranten eine frühe Förderung zukommen zu lassen, monierte die neue Beirats-Vorsitzende. "Wir müssen den Deutschunterricht in die Familien bringen. Wenn die Eltern auch deutsch beherrschen und nicht nur die Muttersprache sprechen, wird es den Kindern leichter fallen, Bildungsangebote wahrzunehmen", so Jasiqi.

Verbesserungsmöglichkeiten hinsichtlich der Sprachkurse sah Akar: "Diese sind meist zu akademisch und damit für viele Teilnehmer zu schwer, so dass sie demotiviert werden", beklagte sie. Sinnvoller wäre es, in Rollenspielen mit konkretem Vokabular bestimmte Themen durchzuspielen wie etwa einen Arztbesuch oder einen Fahrkartenkauf. "Kommen Sie zu uns, wir helfen Ihnen weiter", versprach Faust. Um Erfolg zu haben, sei es wichtig, alle politischen Instrumentarien zu nutzen. Die Themen Integration, kulturelle Vielfalt und Toleranz seien viel zu wichtig, um zwischen Parteien zerredet zu werden. "Alle sind aufgerufen, zusammenzuarbeiten", mahnte der Stadtbürgermeister abschließend.

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