Die nun verlegten Stolpersteine sind Teil des gleichnamigen Projekts des Künstlers Gunter Demnig, der damit an die Opfer der NS-Zeit erinnert. Er lässt vor ihrem letzten selbstgewählten Wohnort Gedenktafeln aus Messing mit ihren Eckdaten in den Gehweg ein. Inzwischen liegen in mehr als 1000 Orten Deutschlands und in 20 Ländern Europas Stolpersteine.

Dora Marx kam am 12. Januar 1889 als dritte Tochter von Aron Marx und seiner Frau Julie, geb. Östreich, in Linz am Rhein zur Welt. Die Familie wohnte zunächst an der Straße Auf der Donau, um 1900 erwarb der Vater dann das Haus Am Halborn 7 in der Linzer Innenstadt und betrieb dort eine Metzgerei mit Geschäftslokal, die später sein Schwiegersohn Alex Fernich übernahm. Dora Marx heiratete am 17. September 1913 in Frankfurt den Opernsänger Johann Heinrich Gräf, der nach dem Ersten Weltkrieg dort ein Schauspielhaus gründete und später Inhaber mehrerer Kinos war. Am 3. März 1919 kam in Mainz Sohn Hans Berthold zur Welt. Ab 1937 lebte die Familie in der Villa Bockenheimer Landstraße 69, wo sie eine jüdische Pension führte.

Am 15. September 1941 wurden Dora Gräf, mittlerweile Witwe, und ihr Sohn verhaftet. Die Mutter wurde in das Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück gebracht, Sohn Hans Berthold am 15. November 1941 in das KZ Mauthausen überstellt. Er wurde unter anderem im Arbeitslager Vöcklabrück eingesetzt. Am 5. Mai 1945 wurde er befreit. Dora Gräf wurde in Ravensbrück am 5. März 1942 von Ärzten „zur Vernichtung selektiert” und in der Tötungsanstalt Bernburg an der Saale ermordet.

Eine ausführliche Geschichte der Familie unter http://tobiasherz.de/familie-aron-marx-linz-am-rhein