Schau "design & gestaltung" am Unkeler Rheinufer Total vernetzt

UNKEL · Die Schau "design & gestaltung" hat am Wochenende wieder scharenweise Besucher nach Unkel gelockt. André Morfeld und Christine Bentley hatten derweil Rex Stephenson und Gudrun Küpper als Verantwortliche des städtischen Projektteams "Designausstellung" abgelöst.

"Amazone und Google", zwei von Britta Bellin-Schewe umgearbeitete Schaufensterpuppen, zogen die Blicke auf sich. Die Arbeit ließ Platz für vielfältige Assoziationen und Interpretationen.

"Amazone und Google", zwei von Britta Bellin-Schewe umgearbeitete Schaufensterpuppen, zogen die Blicke auf sich. Die Arbeit ließ Platz für vielfältige Assoziationen und Interpretationen.

Foto: Frank Homann

Erstmals fand die Ausstellung am Wochenende vor Pfingsten und nicht an den Feiertagen statt, da in Rheinland-Pfalz inzwischen solche Präsentationen an kirchlichen Feiertagen verboten worden sind. Organisator Bernd Roeter von der "galerie forum" aus Ockenheim zeichnete wieder für die Qualität der Händler, ihrer Skulpturen, Bilder und Objekte verantwortlich. Gezeigt wurden zudem Gebrauchsgegenstände aus Holz, Metall und Keramik, individueller Schmuck und kreative, modische Accessoires. Wie im Vorjahr bot eine Spinnerin an der Mariensäule samtig weiches und wärmendes "Andenglück" an, auch wenn ihre Alpakas im Westerwald heimisch geworden sind.

Blank geschliffene Spangen und Broschen sowie Flaschenverschlüsse aus europäischen Hölzern hatte ein Drechsler im Angebot, der nur die Gehäuse für kleine Standuhren aus den harten Zapfen des australischen Banksia-Baumes geformt hatte. Nicht weit davon entfernt glitzerten farbige Glaskugeln zwischen rund und eliptisch gebogenen Stahlrohren in der Sonne.

Am anderen Ende der Rheinpromenade hatte wieder die Münzsägewerkstatt Quartier bezogen. Rustikal gearbeitet waren die rostroten Eisenbäume mit herzförmigen oder gezackten Blättern. Premiere am Rheinufer hatte Christine Schirrmacher, die aus der Eifel Arbeiten ihres verstorbenen Mannes Hartmut Schirrmacher (alias "Merlin Flu") mitgebracht hatte, darunter einige in der von ihm erfundenen "Kaffeebrandtechnik" aus Kaffeesatz.

Nicht diesen, sondern Kaffeebohnen, entweder als noch rote Früchte oder braun-schwarz geröstet, hatte einer der vielen Schmuckaussteller verarbeitet. Unmittelbar daneben hatten "Amazone und Google" Position bezogen, zwei von Britta Bellin-Schewe umgearbeitete Schaufensterpuppen.

"1997 hat die bekannte Suchmaschine den Namen Google bekommen und in Südrussland wurden mit Waffen gefüllte Frauengräber entdeckt, die von den legendären Amazonen stammen sollen", so die Künstlerin.

Mit ihren Kolleginnen der Unkeler Gruppe "panta r(h)ein 637" zeigte sie nicht nur Arbeiten zum Thema "Vernetzung", sondern animierte auch andere Künstler, sich unter der Webseite www.Lebenskunstraum-unkel.de zu vernetzen. Ebenfalls eine überaus kurze Anreise hatte die Künstlergruppe Landleben, die sich mit der Ausstellung "Flora & Fauna" an den Markttagen beteiligte.

So steuerte die Keramikerin Diana Hillen neben den bekannten Drachen auch Hippos und Froschkönige bei, während Petra Thyssen eine bunte Sommerblumenwiese aus Filz am Rheinufer erblühen ließ.

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