Krankenhaus in Asbach Übernahme ändert nichts am Klinik-Konzept

ASBACH · Eine Ära geht zu Ende, eine neue beginnt. Nach mehr als 50 Jahren geben die Schwestern des heiligen Kamillus die Trägerschaft der Asbacher Klinik ab. Ab Januar übernimmt die DRK-Trägergesellschaft Süd-West per Pachtvertrag auf zwölf Jahre mit späterem Vorkaufsrecht das Kamillus-Krankenhaus.

 Ab Januar mit neuem Träger: Das Asbacher Krankenhaus wird zur DRK-Kamillus-Klinik.

Ab Januar mit neuem Träger: Das Asbacher Krankenhaus wird zur DRK-Kamillus-Klinik.

Foto: Horst-Dieter Küsters

Die wichtigste Botschaft vor allem für die rund 300 Mitarbeiter, die Anfang der Woche als erste von den Veränderungen informiert wurden: Sie behalten ihren Arbeitsplatz.

Erhalten bleibt auch die Konzeption der Klinik als Schwerpunkt-Krankenhaus für die Behandlung von Multipler Sklerose. Und: Die Ordensschwestern bleiben und somit der christlich-katholische Charakter des Hauses, so die Provinzialoberin des Ordens, Schwester Gabriela.

Die aktuellen Entwicklungen im Gesundheitswesen und steigender wirtschaftlicher Druck, gepaart mit Nachwuchssorgen des Ordens, hatten laut Klinik-Geschäftsführer Norbert Lenke zum Entschluss geführt, einen Übernahmepartner zu suchen. "Den zu finden für ein Krankenhaus im ländlichen Bereich ist gar nicht so leicht, wenn er seriös sein und nicht nur Geld aus dem Objekt ziehen soll", so Lenke.

Außerdem legten die Schwestern Wert auf einen Träger mit vergleichbaren ethischen Grundsätzen. Das Krankenhaus, das künftig DRK-Kamillus-Klinik heißt, passe in das Konzept der DRK-Trägergesellschaft, das in Rheinland-Pfalz bereits zehn Krankenhäuser betreibt, so Geschäftsführer Bernd Decker.

Synergieeffekte entstünden durch die Kooperation mit den DRK-Kliniken in Altenkirchen, Hachenburg, Diez und Neuwied. Ob und in welcher Richtung in die Klinik in den kommenden Jahren investiert werden soll, stehe noch nicht fest. "Sicher ist aber, dass alle Gewinne in unsere Häuser reinvestiert werden, da wir keine Aktionäre zufriedenstellen müssen", so Decker.

Aus Vertretern des Ordens, des neuen Trägers und der Politik soll ein Gremium gebildet werden, das mit der Ärzteschaft das Konzept der Klinik optimieren soll. Man habe ein Haus in einem hervorragenden Zustand ohne jeglichen Investitionsstau übernommen, betonte der Präsident des DRK-Landesverbandes und Aufsichtsratsvorsitzender der Trägergesellschaft, Landrat Rainer Kaul.

Schwerpunktklinik für Multiple Sklerose

Die Kamillus-Klinik in Asbach verfügt über knapp 160 Betten, davon stehen 110 der Neurologischen Abteilung von Chefarzt Dr. Dieter Pöhler zur Verfügung. Dieser angeschlossen sind eine zertifizierte "Stroke Unit" (Schlaganfallstation) mit sechs Betten, eine Intensivstation mit vier Betten, ein Schlaflabor sowie moderne Labors für Neurophysiologie und Neurosonologie, Schluckdiagnostik, Röntgendiagnostik und Computertomographie.

Die Klinik hat jährlich rund 4000 stationäre Patienten mit neurologischen Erkrankungen, Schwerpunkt Multiple Sklerose. Sie verfügt über eine entsprechende Spezialambulanz. Zudem gibt es Abteilungen für Krankengymnastik, physikalische Therapie, Ergotherapie, Sprachtherapie und Neuropsychologie.

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