Aktion Streuobstwiese in Unkel gestartet Unkeler Ehrenamtliche pflanzen 100 Obstbäume für mehr biologische Vielfalt

Unkel · Streuobstwiesen gelten als „gefährdete Lebensräume“, verschwinden zunehmend aus der Landschaft. Einen Gegenentwurf dazu hat jetzt die Initiative Streuobstwiese in Unkel gestartet. Insgesamt 100 verschiedene Obstsorten werden auf Flächen gepflanzt - mit breiter Unterstützung von Bürgerinnen und Bürgern.

Auf einem Grundstück im Unkeler Süden werden die ersten 60 von insgesamt 100 Obstbäumen gepflanzt.

Auf einem Grundstück im Unkeler Süden werden die ersten 60 von insgesamt 100 Obstbäumen gepflanzt.

Foto: Frank Homann

„Auch wenn ich wüsste, dass morgen die Welt untergeht, ich pflanzte heute noch ein Apfelbäumchen“: So soll es Martin Luther gesagt haben, steht der Baum doch schon zu seinen Lebzeiten vor mehr als 500 Jahren für das Leben und für die Hoffnung. Des Luther-Zitates bediente sich denn auch Thomas Herrschbach, Büroleiter der Stadt Unkel, beim Start der Bürgeraktion „Streuobstwiese“. Die Resonanz war groß: Rund 20 Bürgerinnen und Bürger griffen zu Schaufel und Spaten.

Wertvolle Lebensräume

Die Initiative der Stadt Unkel war unter ihrem Ersten Beigeordneten Wolfgang Plöger ins Leben gerufen worden. „Streuobstwiesen sind besonders wertvolle Lebensräume für Tiere und Pflanzen, geben dem Boden Halt und besitzen identitätsstiftende, kulturelle Bedeutung. Dennoch stehen sie auf der Roten Liste gefährdeter Lebensräume. Dem möchten wir als Stadt gemeinsam mit unseren Einwohnern mit der Bürgeraktion Streuobstwiese entgegenwirken“, formulierte es Unkels Stadtbürgermeister Gerhard Hausen.

In einem ersten Abschnitt in Unkel-Süd zwischen Bebauungsgebiet und B 42 wurden jetzt in einem ersten Anlauf zur Aktion 60 Bäume gepflanzt, hauptsächlich Apfelbäume, aber auch Pflaumen- und Birnbäume sind dabei. Die 20 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer wurden bei der Anlage der Streuobstwiesen vom städtischen Bau- und Betriebshof unter der Leitung von Frank Jax unterstützt, der schon im Vorfeld bei der Planung mitgeholfen hatte.

Zusätzliche Expertise gab es von Eduard Richarz vom Obst- und Gartenbauverein Rheinbreitbach. Schließlich geht es um die Schaffung eines Biotop. Vor Ort wies er die Mitwirkenden in den Wurzel- und Baumschnitt ein, der grundsätzlich bei jeder Erstbepflanzung zu tätigen sei, wie er erklärte.

Ehrenamtliche Unterstützung auch bei der Pflege

Plöger zeigte sich begeistert ob der Resonanz und sieht hoffnungsvoll der kommenden Aktion entgegen. „Es werden nun noch 40 weitere Obstbäume auf Flächen im südöstlichen Teil des Baugebiets Unkel-Süd eingebracht. Es wäre schön, wenn wir auch dabei wieder gemeinsam mit der interessierten Bevölkerung derart zielführend tätig werden könnten“, so Plöger. Der Beigeordnete dankte auch dem Sponsor der Obstbäume: Geschäftsführer Klaus-Jürgen Philipp von Rabenhorst sorgte für die Stiftung von einhundert Pflanzen.

Die Bäume müssen einmal pro Jahr gepflegt werden, wobei die Stadt weiter auf ihre Ehrenamtler hofft. Nicht nur Biodiversität und eine Bereicherung der Landschaften haben Initiatoren und Ausführende dabei im Sinn. Jedes Jahr nach der Ernte soll es darüber hinaus ein ausgiebiges Erntefest geben.

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