Kaiserberg in Linz Ursachenforschung nach Hangrutsch geht weiter

LINZ · Gut drei Wochen, nachdem ein Hangrutsch am Kaiserberg in Linz eine Familie um ihr Eigenheim gebracht hat, sind die Sicherungsarbeiten noch nicht beendet. Die Obere Bodenschutzbehörde untersucht den Kaiserberg nun geotechnisch.

Wie die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord gestern mitteilte, ist geplant, eindringendes Wasser mit einer Drainage abzuleiten. Parallel werde weiter nach den Ursachen des Erdrutsches geforscht. "Insofern sind auch Überlegungen zu einem eventuellen Verschulden noch verfrüht", so die SGD Nord wörtlich. Das schließe auch die Institutionen ein, die das Bauland vermarktet hatten. "Die Sparkasse Neuwied als Rechtsnachfolgerin der Stadtsparkasse Linz hatte keinerlei Hinweise darauf erhalten, dass eine derartige Gefahr für ein großflächiges Versagen des Hanggeländes bestand", so die SGD.

Wie mehrfach berichtet, war der Hang oberhalb der Straße "Am Gericht" im Januar nach anhaltenden Regenfällen ins Rutschen geraten. Die Erdmassen drückten derart auf eines der darunterliegenden Einfamilienhäuser, dass es abgerissen werden musste. Das Nachbarhaus konnte gerettet werden, nachdem der Hang mit einer sogenannten Vorschüttung - es wurde Basaltschotter aufgehäuft - gestoppt wurde.

Die SGD teilte nun mit, wie sie weiter vorgehen will: Das in die Bruchfugen des Hangs, die mit großen Folien abgedeckt worden waren, eindringende Wasser solle geordnet abgeleitet werden. Außerdem werden die Fugen verfüllt und die Kanten im Hang wie auch Teile der Böschung abgeflacht. Um weitere Schäden zu verhindern, sollen auch Böschungen zu den Nachbargrundstücken gesichert und abgeflacht werden.

Die Arbeiten sollen bald angegangen werden: Die Aufträge würden Anfang Februar vergeben, so die SGD. Der Hang am Kaiserberg werde zudem weiterhin mit Hilfe der bereits installierten Beobachtungspunkte überwacht, und auch die Ursachenforschung gehe weiter. Bisherigen geotechnischen Untersuchungen sei zu entnehmen, dass bei der Erschließung des Baugebietes "die Gefahr eines Hangrutsches nicht erkennbar" gewesen sei. Vor der Rutschung habe es stark geregnet; insofern habe sich die Situation vor Ort geändert.

Um die Ursachen möglichst genau rekonstruieren zu können, fänden weitere Untersuchungen statt. Notfalls seien auch weitere Sicherungsarbeiten von Seiten des Landes geplant, um die vorhandene provisorische Folienabdeckung zu ersetzen.

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