Historisches Fachwerk in Unkel Vom Armenhaus zum Projekt mit Strahlkraft

Unkel · Es ist ein bisschen windschief und seine Sanierung echte Liebhaberei. Für Künstler Klaus Hann ist das ehemalige Armenhaus in Unkel schlicht sein ganz persönlicher Schatz. Was er alles fand als er begann, diesen Schatz zu heben, erzählt Hann dem General-Anzeiger.

 Die Füße legt Klaus Hann zurzeit eher selten hoch: Im ersten Stock hat er vor Kurzem neue Dielenböden aus Douglasie verlegt.

Die Füße legt Klaus Hann zurzeit eher selten hoch: Im ersten Stock hat er vor Kurzem neue Dielenböden aus Douglasie verlegt.

Foto: Frank Homann

An einem Abend im vergangenen Winter hätte Klaus Hann beinahe die Fassung verloren. Als er nach Hause kommt, schwimmt ihm aus dem Hausflur eine braune, dicke Brühe entgegen. In der Decke zum ersten Stock klafft ein Loch. „Irgendwo war ein Rohr geplatzt, das Wasser hat die Lehmschichten aufgeweicht und ein Teil der Decke ist heruntergekommen“, erinnert sich der 52-Jährige. Es ist einer der wenigen Momente, in denen Hann nicht besonders glücklich aussieht. Und eine der wenigen bösen Überraschungen, die das ehemalige Unkeler Armenhaus seinem Besitzer beschert hat. Seit mehr als drei Jahren saniert der Bildhauer das historische Fachwerkgebäude an der Lehngasse in der Altstadt. „Ich habe hier einen Schatz entdeckt“, sagt er. Im übertragenen Sinne.