Blumenkorso in Erpel Wagen der Weinkönigin diesmal nicht der Abschluss des Zuges

Erpel · Etwas war anders als sonst: Den Abschluss des Erpeler Blumenkorsos am Sonntag bildete diesmal ein „Wink mit dem Brückenpfahl“

Diesmal die Vorletzten beim Blumenkorso, der den Abschluss des Erpeler Weinfestes bildet: Weinkönigin Hannah mit Weinprinzessinnen Anna (links) und Lea (rechts).

Diesmal die Vorletzten beim Blumenkorso, der den Abschluss des Erpeler Weinfestes bildet: Weinkönigin Hannah mit Weinprinzessinnen Anna (links) und Lea (rechts).

Foto: dvw

Der Weingott musste mit dem Wettergott gesprochen haben: Pünktlich zum Start des Blumenkorsos blieb der Regen für ein gutes Stündchen weitestgehend aus.

„950 Jahre Herrlichkeit Erpel – Geschichte und Geschichten“ war das Motto des diesjährigen Weinfestes. Im Mittelpunkt standen Weinkönigin Hannah Roos, 22, begleitet von ihren Weinprinzessinnen Anna Wiemer, 22 und Lea Warnke, 22.

 Statt mit dem Wagen der Weinkönigin schloss die „Brücke von Remagen“ diesmal den Erpeler Blumenkorso ab.

Statt mit dem Wagen der Weinkönigin schloss die „Brücke von Remagen“ diesmal den Erpeler Blumenkorso ab.

Foto: dvw

Beschützt wurden die drei von Weingott Bacchus alias Andreas Schwager, der zum zwölften Mal dabei war. Eigentlich wollte er im zehnten Jahr aufhören, doch durch Corona habe sich das ein wenig verlängert. Zum Weingott Andreas gehören auch die Bachhantinnen (wie beim ersten nun auch beim letzten Mal seine Töchter) Verena Schwager, 27 Jahre alt, und Daniela Simon, 30.

Den Höhepunkt am Sonntag bildete der Wein- und Blütenfestzug, der allen Wetterprognosen zum Trotz weitestgehend trocken verlief, zumindest von oben. „Wir haben in den letzten Jahren immer Glück mit dem Wetter gehabt“, sagte Moderator Tim Kaltenborn, auch Zweiter Vorsitzender der Freunde des Erpeler Weinfestes. Das Tambour-Corps Erpel sorgte ebenso wie „Die Barhocker“ aus Unkel, das Tambour-Corps Ohlenberg und die „Null-Uhr-Kapell“ für musikalische Stimmung. Zehntausende Blüten waren verarbeitet worden und ließen nicht nur die Weinkönigin in ihrer prächtigen Blumen-Krone strahlen.

Gewöhnlich schließt der Wagen der Weinkönigin den Zug ab. Doch diesmal folgte als letzte Krönung des Blumenkorsos die „Neue Brücke von Remagen“ (der GA berichtete), die mit einem Seitenhieb auf die anwesende Politprominenz abzielte: Auf dass man den Geldbeutel für das geplante Projekt der Rad- und Fußgängerbrücke lockern möge.

Und Geld wäre dringend nötig. Die reinen Baukosten für das Vorhaben – eine 325 Meter lange Hängebrücke mit Brückenpylonen – würden voraussichtlich rund 22 Millionen Euro betragen. „Aus unseren kommunalen Haushalten sind weder der Bau noch die Unterhaltung der Brücke möglich“, räumte Björn Ingendahl, Bürgermeister der Stadt Remagen, bereits vergangene Woche gegenüber dem GA ein.

Vier Tage lang hat Erpel mit viel Programm und Live-Musik das Weinfest 2022 gefeiert. Möglich machte dies der Brauchtumsverein Freunde des Erpeler Weinfestes unter der Mithilfe der Ortsgemeinde Erpel, den Erpeler Vereinen und von vielen freiwilligen Helfern und Sponsoren.

(dvw)
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