Waldbreitbach im Glanz der Tausend Lichter Ein Dorf für das Fest der Liebe
Waldbreitbach · Seit mehr als 30 Jahren verwandelt sich Waldbreitbach im Wiedtal in ein stimmungsvolles Weihnachtsdorf. Knapp 100 Krippen stehen im Dorf. Mit Einbruch der Dunkelheit werden sie illuminiert.
Wer dem Christkind schreiben will, schickt seinen Brief ans Weihnachtspostamt nach Engelskirchen. Wer wiederum der Heiligen Familie ganz nah kommen möchte, dem sei ein Besuch in Waldbreitbach empfohlen. Seit über 30 Jahren verwandelt sich der kleine Ort im Wiedtal nämlich pünktlich zum ersten Advent in ein stimmungsvolles Weihnachtsdorf, in dem man Maria, Josef und dem Jesuskind fast an jeder Ecke begegnen kann.
Knapp 100 Krippen werden hier von Einwohnern, den Mitgliedern der „Waldbreitbacher Krippenfreunden“ und Geschäftsleuten mit viel Herzblut und Liebe zum Detail aufgebaut – vor den Haustüren, in Gärten, am Straßenrand, in Schaufenstern, auf Plätzen, am Ufer der Wied und sogar in der Wied. Die schwimmende Krippe ist stolze acht Meter breit und die Figuren sind bis zu 1,80 Meter hoch. Mit Einbruch der Dunkelheit wird sie, wie alle anderen Krippen und Attraktionen im Weihnachtsdorf, stimmungsvoll illuminiert – erstmals am Samstag, 27. November.
„Die Besonderheit am Weihnachtsdorf Waldbreitbach ist, dass sich alle Attraktionen weitläufig im Dorf verteilt an der frischen Luft befinden“, erklärt Florian Fark, Leiter der Tourismus-Information. Da jeder seinen Rundgang individuell gestalten kann, können die Hygienevorgaben gut eingehalten werden. Aufgrund der drastisch steigenden Infektionszahlen abgesagt werden mussten jedoch die Christkindchenmärkte, die am zweiten und dritten Adventswochenende hätten stattfinden sollen. „Auch der Fackelzug zur Eröffnung am Freitag wird nicht stattfinden“, bedauert Fark. Das Krippenmuseum im Ort bleibt aus familiären Gründen in dieser Saison geschlossen.
Die schwimmende Krippe ist stolze acht Meter breit
Umso mehr Zeit kann man sich also für den „Krippenweg“ nehmen, der gut zwei Kilometer am Wiedufer entlang und durch den Ort verläuft. An 64 offizielle Stationen gibt es jede Menge zu sehen: Nicht nur Krippen können bei dem gemütlichen Spaziergang bewundert werden, sondern auch der 18 Meter hohe Zunftbaum, den 10 000 LED-Lämpchen zum Funkeln bringen, der schwimmende Adventskranz, die lebensgroßen Holzfiguren aus dem Erzgebirge, das Glockenspiel oder die haushohe Weihnachtspyramide, die sich natürlich auch dreht.
Neueste Attraktion ist die Schwibbogenkrippe, die 2020 von der Waldbreitbacher Krippenfreunden erbaut wurde – nach Vorbild der traditionellen Lichterbögen aus dem Erzgebirge. Ergänzt wird die bogenförmige Holzkonstruktion durch eine Krippe, für die Schnitzer Hans Klucker aus Oberammergau eigens Figuren angefertigt hat.
Ein weiteres Highlight im Weihnachtsdorf ist alljährlich der „Stern von Bethlehem“. Der steht nicht etwa am Himmel, sondern funkelt und glitzert am Waldhang über Waldbreitbach. Mit seinen 60 Metern Durchmessern kann er auch sehr gut aus der Ferne und sogar aus der Luft gesehen werden. Und er kann sogar begangen werden: 3500 Glühbirnen weisen Wanderern den schmalen Weg durch den dunklen Wald hinauf zum Kloster der Waldbreitbacher Franziskanerinnen.
Zwei Kilometer lang ist die Strecke, dann geht es über den gleichen Weg bergab wieder zurück. Festes Schuhwerk und eine gewisse Trittsicherheit im Dunkeln sollten mitgebracht werden. Unterwegs gibt es viel zu entdecken, denn jedes Jahr baut ein ehrenamtliches Team aus Krippenbauern am Wegesrand rund 30 Krippen auf: in Baumhöhlen, zwischen Wurzeln, auf Baumstümpfen – ein echtes Abenteuer für große und kleine Krippenfreunde. Und da die Krippen immer mal wieder ausgetauscht und anders arrangiert werden, gibt es auch Jahr für Jahr Neues zu entdecken.
Besonders stolz sind die Waldbreitbacher darauf, dass ihr Weihnachtsdorf im wahrsten Sinne des Wortes „ausgezeichnet ist“: 2018 hat Waldbreitbach beim Wettbewerb zur „Best Christmas City“ mit einem einzigartigen Stadtmarketingkonzept überzeugt und Gold in der Jurywertung bei der Kategorie Kleinstadt gewonnen. Besonders bewertet wurden dabei das Gesamtkonzept zum Thema Krippen und das Zusammenspiel der Akteure vor Ort.