15 Stelen in Unkel Wie sich die Kulturstadt Unkel Gästen und Besuchern auf neuen Informationstafeln präsentiert

Unkel · Auf dem Stelenwanderweg in Unkel wird die Geschichte der Region für Besucher erlebbar. Auf 15 Stelen sind verschiedene Themen aus der Historie unter anderem zum Wein- und Obstanbau sehr aufschlussreich dargestellt.

 Neue Informationstafeln auf entsprechenden Stelen berichten Besuchern der Verbandsgemeinde Unkel an 15 Stellen über die historischen Besonderheiten der Kulturstadt und seiner Umgebung.

Neue Informationstafeln auf entsprechenden Stelen berichten Besuchern der Verbandsgemeinde Unkel an 15 Stellen über die historischen Besonderheiten der Kulturstadt und seiner Umgebung.

Foto: Frank Homann

Unkel um 1808: Wer auf einen Kartenausschnitt der Rheinlande durch Tranchot und Müffling aus jener Zeit blickt und sich die Region zwischen Scheuren, Unkel, Heister und Bruchhausen anschaut, wird Landschaftsstrukturen erkennen, die es heute in der Form gar nicht mehr gibt. Auch Bauwerke, wie das Stadttor oder die Urbachsmühle sind verschwunden. Markante Landmarken, wie etwa den Gefängnisturm oder den Fronhof, auf der heutigen Rheinallee in Unkel indes sind deutlich zu erkennen und heute noch zu besichtigen.

„Landschaft ist stets im Wandel“, erklärt Oliver Bremm, Geschäftsführer der Tourismus Siebengebirge GmbH, bei einem Ortstermin an der Unkeler Weinbergslage Am Sonnenberg. Entlang des Weinbergs führt die Route des Fernwanderweg Rheinsteig. Um die hohe Bedeutung auch dieser Etappe als historische Kulturlandschaft und geotouristischen Erlebnisraum herauszustellen, hat die Stadt Unkel in Zusammenarbeit mit dem Verein Naturpark Rhein-Westerwald, der Tourismus Siebengebirge GmbH und der Jagdgenossenschaft Unkel das „Kulturlandschaftsvermittlungssystem des Rheinlandes“ auch innerhalb der Verbandsgemeinde Unkel auf den Weg gebracht. Das Land Rheinland-Pfalz hat die im Wortsinne „wegweisende“ Maßnahme über den Naturpark zu 80 Prozent gefördert.

Eine im Wortsinne „wegweisende“ Maßnahme

Der Wegabschnitt führt auch durch die Unkeler Weinberge. Entlang der Strecke säumen verschiedene Stelen mit Informationstafeln die sonnige Lage am Rheinsteig. Für die Attraktivität des Tourismus in der Region sei es wichtig, die Veränderungen im Landschaftsbild erlebbar zu machen, sagte Bremm. Auf den insgesamt 15 Stelen wird zu verschiedenen Themen Historisches dargestellt, so auch zum Wein- und Obstanbau.

Wo noch vor Jahrhunderten Wälder an den Hängen wuchsen, sind heute terrassierte Hänge angelegt. Die neueste Tafel, zu deren offizielle Einweihung auch Landrat Achim Hallerbach, Stadtbürgermeister Gerhard Hausen, die Geschäftsführerin des Naturparks Rhein-Westerwald, Irmgard Schrör, sowie Egon Roos von der Jagdgenossenschaft Unkel und Wilfried Meitzner, Publizist und Historiker, gekommen waren, beschäftigt sich mit dem Thema „Weinbau im Klimawandel“. Früher schwächten Schädlinge die Reben, allen voran die Reblaus, erzählte Meitzner. Heute sei es der Klimawandel mit länger anhaltenden Dürreperioden der den hiesigen Traubensorten zusetzte.

Besonders weiße Rebsorten wie der Riesling leiden unter Wassermangel, ist der neuen, informativen Tafel zu entnehmen. Starkregen wiederum fördert erneut die Rebkrankheiten. Winzer begegnen dem Klimawandel mit dem Anbau von Rebsorten aus südlicheren Gefilden, die höhere Temperaturen vertragen. Sorten wie Merlot oder Cabernet Franc sind heute an den Hängen zu finden.

Unkel mache sich als Kulturstadt immer wieder einen Namen, lobte Landrat Hallerbach die gelungene Kooperation der Akteure. Er nannte Unkel einen „außerschulischen Lernort“, der dem bildungspolitischen Auftrag immer wieder gerecht würde. „Unkel ist auf dem richtigen Weg“, so der Landrat. Stadtbürgermeister Hausen fügte hinzu: „ Wenn ein Rädchen in das andere greift und an Ort und Stelle funktioniert, entsteht ein blühendes großes Ganzes, das ausstrahlt, anzieht und Wirkung entfaltet“, so Hausen. Nicht nur für Wanderer böte sich eine lehrreiche Ergänzung, auch Schulen könnten aus dem kleinen Informations-Kosmos reichen pädagogischen Nutzen ziehen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
In der sicheren Komfortzone
Mein Wein: Chardonnay vom Mittelrhein In der sicheren Komfortzone
Aus dem Ressort