30. Todestag So haben die Unkeler Willy Brandt als Nachbarn erlebt

Unkel · „Willy Wolke“ haben die Unkeler ihren Nachbarn Willy Brandt genannt. Vor 30 Jahren ist der große Staatsmann in Unkel gestorben. Eine Spurensuche.

Auch, wer Willy Brandt nicht mehr als charismatischen Politiker, Minister und Bundeskanzler erlebt hat, kann im Unkeler Willy-Brandt-Forum eine ganze Menge entdecken.

Auch, wer Willy Brandt nicht mehr als charismatischen Politiker, Minister und Bundeskanzler erlebt hat, kann im Unkeler Willy-Brandt-Forum eine ganze Menge entdecken.

Foto: Frank Homann

Sie dachte an einen üblen Scherz, als sie über die Sprechanlage eine Stimme „Gorbatschow“ sagen hörte. Noch heute erzählt man sich in Unkel mit Wonne die (wahre) Geschichte, wie Michail Gorbatschow am 20. September 1992, damals seit etwa einem Jahr nicht mehr Generalsekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei der Sowjetunion, im Rheinstädtchen war – unangemeldet. Gekommen war er, um den todkranken Willy Brandt in seinem Haus „Auf dem Rheinbüchel 60“ zu besuchen. Der Russe, der mit seiner Politik das Ende des Ost-West-Konfliktes eingeleitet und die deutsche Wiedervereinigung möglich gemacht hatte, wollte Brandt, der mit seiner „Ostpolitik“ die Berliner Mauer ein Stück durchlässiger zu machen gedachte, einen Besuch abstatten.