Rheinbreitbach Windpark-Gegner sehen Wende

RHEINBREITBACH · Noch steht Deutschland ohne neue Regierung da. In Berlin verhandeln SPD und CDU über die Ausgestaltung des Koalitionsvertrages. Einer der Knackpunkte: das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Es soll grundlegend reformiert und die garantierten Einspeisevergütungen reduziert werden.

Deshalb warnt Erwin Rüddel, Bundestagsabgeordneter der CDU, potenzielle Windkraftbetreiber davor, ohne Rücksicht auf heute absehbare Risiken den Bau neuer Windkraftanlagen in der Region voranzutreiben. Rund um den Asberg, also dort, wo die Verbandsgemeinde Unkel einen Windpark plant, wird die Botschaft wohlwollend wahrgenommen.

"Es scheint endlich Vernunft einzukehren", sagt Klaus Beydemüller, Sprecher der Bürgerinitiative Pro Naturpark Pur. Es gehe ja nicht nur um den Asberg, sondern um die Energiewende generell. "Die Pläne in Berlin spielen uns in die Karten", sagt Beydemüller.

Für die Bürgerinitiative Romantischer Rhein ist die Sachlage klar: In Schwachwindgebieten würden sich unter diesen Umständen Windkraftanlagen nicht mehr rentieren. "Aber offensichtlich nehmen die Gemeinderäte und die Verwaltung in der Verbandsgemeinde Unkel derartige Warnungen und Hinweise nicht zur Kenntnis", teilt Professor Karlheinz Merten mit.

Erwin Rüddel weist in seiner Pressemitteilung auf einen Beschluss des Europäischen Parlaments hin, mit dem die Richtlinien für den Bau von Windkraftanlagen deutlich verschärft werden. Danach sollen Vorhaben verhindert werden, "die die Sicht auf die Natur einschränken und die Harmonie der Landschaft zerstören". Dieser Beschluss müsse jedoch noch in nationales Recht übertragen werden, erklärt Rüddel.

Bürgermeister Karsten Fehr lässt sich von den Überlegungen und Plänen in Berlin sowie der schriftlichen Mitteilung von Erwin Rüddel nicht aus der Ruhe bringen. "Es hat so oft schon Veränderungen in der Gesetzeslage zum Thema Energiewende gegeben", sagt Fehr. "Sollte sich jetzt erneut etwas ändern, werden wir uns der neuen Herausforderung stellen."

Derweil denken die Bürgerinitiativen nach Informationen des General-Anzeigers darüber nach, einen eigenen Bürgermeisterkandidaten für die im Mai 2014 anstehende Kommunalwahl in Rheinbreitbach aufzustellen. Am Freitagabend hat es demzufolge ein Sondierungsgespräch gegeben, bei dem eine Entscheidung fallen sollte, ob die Kandidatur in die Realität umgesetzt wird.

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