Tierpfleger bauen zum Teil in Eigenleistung Neue Anlage für Kraniche und andere exotische Vögel im Zoo Neuwied

Neuwied · Sie heißen Paradieskraniche, Bernierenten, Hagedasch-Ibisse, Rothaubenturakos oder Kirk-Dikdiks. All diese Tier sind künftig auf der neuen Kranichanlage im Zoo Neuwied zu bewundern.

 Fertig und für die Tiere bezugsfertig ist die neue Kranichanlage im Zoo Neuwied.

Fertig und für die Tiere bezugsfertig ist die neue Kranichanlage im Zoo Neuwied.

Foto: Zoo Neuwied

Eine neue Attraktion gibt es jetzt im Zoo Neuwied. Fast auf den Tag genau zwei Jahre nach dem Spatenstich am 22. April 2021, ist im größten Tierpark von Rheinland-Pfalz die neue Kranich-Anlage eröffnet worden. „Endlich“, sagt Zoodirektor Mirko Thiel erleichtert. „Dass sich dieser Bau so enorm in die Länge zieht, hätten wir uns nie träumen lassen.“

Denn: bereits im Dezember 2019 wurde der Bauantrag für das neue Gehege zwischen Schimpansenanlage und dem Vogelhaus Avimundo gestellt, und im Frühjahr 2020 bewilligt. „Mit dem Bau beginnen, konnten wir jedoch nicht, obwohl bereits Spenden für den Neubau gesammelt worden waren. Da hatte auch noch niemand mit der Corona-Pandemie gerechnet, die uns ja 2020 voll erwischt hat“, berichtet Thiel. Im ersten Jahr der Schließungen und Einschränkungen sei an Bauprojekte nicht zu denken gewesen – viel zu unsicher war die finanzielle Lage, so der Zoodirektor. „Also haben wir diese zweckgebundenen Spenden schweren Herzens zunächst ruhen lassen müssen“, bedauert Thiel.

Verzögerungen wegen Corona und des Mangels an Handwerkern

Im April 2021 begannen dann endlich doch die Bauarbeiten an dem Projekt, welche zum großen Teil in Eigenleistung erbracht wurden. „Die Probleme rissen jedoch nicht ab“, berichtet Hans-Dieter Neuer, der kaufmännische Leiter des Zoos. „Durch die Flutkatastrophe im Ahrtal im Sommer 2021 waren in der zweiten Jahreshälfte die Handwerksbetriebe der Region derart gebunden, dass es weitere Verzögerungen gab. Und der Krieg in der Ukraine mit der damit verbundenen Energiekrise sorgte dann schließlich im vergangenen Jahr für Lieferschwierigkeiten und enorme Preiserhöhungen auf dem Baustoffsektor“, erklärte der gelernte Architekt. „So wurden aus den ursprünglich veranschlagten wenigen Monaten dann ganze zwei Jahre Bauzeit, insgesamt viereinhalb Jahre ab der Bauantragstellung.“

Umso glücklicher ist das Zoo-Team, dass die Anlage nun endlich eröffnet werden konnte – für die Besucher und vor allem für die Tiere. Die zweigeteilte, weitläufige Anlage bietet auf einer Seite den asiatischen Saruskranichen ein Zuhause, welches sie mit illuster klingenden Geschöpfen wie den Schwarzkopfibissen und den Streifengänsen teilen. Auf der anderen Seite des Areals leben südafrikanische Paradieskraniche zusammen mit Bernierenten, Hagedasch-Ibissen, Rothaubenturakos und Kirk-Dikdiks, die als einzige Säugetierart den äußerst abwechslungsreichen Vogelbestand ergänzen.

Tierpfleger packen für neue Anlage selbst mit an

„Wir freuen uns sehr, dass wir diese Anlage nun endlich eröffnen können“, sagt Zoodirektor Mirko Thiel. „Wir danken allen Firmen und Einzelpersonen, die mit mehr als 140.000 Euro über die Hälfte der rund 220.000 Euro Baukosten finanziert haben, für ihre Unterstützung und auch für ihre Geduld, die nötig war, bis sie nun endlich das Ergebnis ihrer Unterstützung sehen können“, erklärt Thiel. „Besonders hervorheben möchte ich unsere Handwerker und Tierpfleger, die hochmotiviert und unermüdlich an der Gestaltung und Einrichtung der Anlage gearbeitet haben. Durch sie ist der Zoo Neuwied heute noch ein Stück attraktiver und tiergerechter geworden – herzlichen Dank“, sagt der Zoodirektor.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort