Jungtier hat noch keinen Namen Ameisenbär-Nachwuchs streckt im Zoo Neuwied seine Zunge aus

Neuwied · Einen besonderen Erfolg kann der Zoo Neuwied vermelden: Erstmals gibt es Nachwuchs bei den Tamandua-Ameisenbären. Es ist die Erstzucht dieser Art für den Zoo. Das kleine Weibchen mit der langen Zunge hat zwar noch keinen Namen, ist aber schon jetzt der neue Besuchermagnet.

 Da ist es: Das noch namenlose Tamandua-Jungtier mit der langen Ameisenbärzunge und Mutter Esmiralda in ihrem Revier im Zoo Neuwied.

Da ist es: Das noch namenlose Tamandua-Jungtier mit der langen Ameisenbärzunge und Mutter Esmiralda in ihrem Revier im Zoo Neuwied.

Foto: Zoo Neuwied

So ein frecher Fratz: Zur erkennbaren Freude der Besucher im Zoo Neuwied steckt das Ameisenbär-Jungtier tatsächlich jedem seine lange, dünne, rosige Zunge heraus. Gerade mal zwei Monate alt ist das Tamandua-Weibchen, dass noch gar keinen Namen hat, wie Revierleiterin Lena Romeike berichtet, aber schon ein Star im Tierpark ist.

Mehrere Wochen lang schien das nach oben offene Gehege der Ameisenbären mit dem großen Klettergerüst in der Südamerika-Halle des Zoos beinahe leer zu sein. Nur eine Beule in einem hängenden Jutesack verriet, dass doch noch ein Kleiner Ameisenbär die Anlage bewohnte. „Unser Tamandua-Männchen Lino war seit Ende August allein in der Anlage, und das hat ihm gar nicht gefallen“, berichtet Romeike. „Auch wenn Tamanduas eigentlich eher als Einzelgänger gelten, wir hatten eindeutig das Gefühl, dass er seine Partnerin Esmiralda vermisst hat. Solange die beiden zusammen waren, war er deutlich aktiver.“

Die Tierpflegerin strahlt übers ganze Gesicht, als sie das erzählt, da Esmiraldas vorübergehender „Auszug“ aus dem Revier einen guten Grund hatte. „Wir haben im Sommer Paarungen beobachtet und Ende August erhärtete sich der Verdacht, dass sie trächtig ist“, verrät sie. „Da Esmiralda noch nie ein Junges hatte, haben wir sie hinter die Kulissen gesetzt, um ihr so viel Ruhe wie möglich für die Geburt und die erste Zeit mit dem Jungtier zu geben.“

Tamandua-Jungtier Anfang September geboren

Diese Maßnahme hat sich ausgezahlt: Ungestört von Besuchern und Partner brachte Esmiralda Anfang September ein gesundes Jungtier zur Welt. Es ist nicht nur für Esmiralda und Lino das jeweils erste Jungtier, sondern auch die Erst-Zucht dieser Art für den Zoo Neuwied. „Wir haben uns sehr gefreut, dass alles geklappt hat“, sagt Lena Romeike. „Esmiralda ist bereits sieben Jahre alt, die meisten Tamanduas bekommen ihr erstes Jungtier schon früher. Als sie 2019 im Alter von dreieinhalb Jahren zu uns kam, galt sie als Problemfall.“ Sehr stressanfällig sollte sie sein, und bisher hatte es nie geklappt, sie mit einem Partner zu vergesellschaften.

Schön sei aber, dass zwischen Esmiralda und ihrem Partner offenbar die Chemie stimmt. Und umso schöner, dass sie sich die ersten, kritischen Wochen ganz ohne menschliches Eingreifen so erfolgreich um ihr Jungtier gekümmert hat, dass die beiden nun bereit sind, den Besuchern präsentiert zu werden.

„Seit ein paar Tagen sind Esmiralda und ihr Jungtier, ein kleines Weibchen, das noch keinen Namen hat, in der Tamandua-Anlage der Prinz Maximilian zu Wied Halle zu sehen“, berichtet die Revierleiterin erfreut. Damit nicht zu viele neue Einflüsse auf einmal Mutter und Jungtier Stress bereiten, wurde Vater Lino noch nicht mit der Familie zusammengeführt, sondern vorübergehend in ein Gehege außerhalb des Besucherbereichs gesetzt. Mutter und Jungtier aber sind jetzt, meist morgens und spät nachmittags, in der Anlage unterwegs. Die Besucher sehen eine Kleine Ameisenbärin, mit einem noch kleineren Ameisenbären auf den Rücken.

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