Malik, Thabo und Alore So ergeht es dem Löwen-Nachwuchs im Zoo Neuwied
Neuwied · Seit Herbst sind die neugeborenen Löwen-Drillinge Malik, Thabo und Alore die neue Sensation im Zoo Neuwied. Mittlerweile erkunden sie schon selbstständig ihr Gehege. Bald allerdings müssen sie von ihrem Geburtsort Abschied nehmen.
Ende September 2021 wurden die Löwen-Drillinge Malik, Thabo und Alore im Zoo Neuwied geboren und waren seitdem die Sensation des Zoos.
„Anfangs waren die Drei auch wirklich zum Knuddeln. Tapsig, flauschig und verspielt, einfach niedlich“, erzählt Petra Becker, die Revierleiterin des Katzenreviers. Junge Löwen sind in den ersten Wochen völlig auf ihre Eltern angewiesen, heißt es in einer Pressemitteilung des Zoos. „Dass die Welpen anfangs so wehrlos sind, kommt uns hier im Zoo bei unserer Arbeit sehr zugute“, erklärt die Obertierpflegerin, „denn in den ersten Wochen führen wir regelmäßige tierärztliche Kontrollen durch, verabreichen Impfungen und wiegen die Jungtiere. Das ist bei Löwen, die ihre Krallen und Zähne noch nicht einzusetzen wissen, deutlich angenehmer. Wenn man sie im Nacken packt, wie es auch ihre Mutter mit dem Maul tut um die Welpen zu tragen, lassen die sich einfach hängen. Daher kann man mit ganz jungen Löwen noch gut arbeiten, ohne Gefahrenzulage zu verlangen“, lacht Becker.
Sechs Monate später sind die Geschwister Malik, Thabo und Alore immer noch „süß“, aber auch schon sehr selbstständig. Sie bewegen sich sicher durch die Anlage, setzen ihre Krallen gekonnt zum Klettern und zum Raufen ein. Die spielerischen Kämpfe unter den Geschwistern werden zunehmend rauer und das niedliche Quieken der Jungtiere ähnelt immer mehr echtem Löwengebrüll.
Wenn sie noch sehr jung sind, ernähren sich junge Löwen, wie alle Säugetiere, ausschließlich von Muttermilch. Das ändert sich nach einem halben Jahr. Dann trinken die Jungtiere nur noch gelegentlich kleine Mengen Milch bei ihrer Mutter, berichtet Petra Becker. „In der Hauptsache ernähren sich die Kleinen mittlerweile von Fleisch, genau wie ihre Eltern, und haben ein Gewicht von etwa 30 kg erreicht. Wenn wir jetzt für eine Behandlung an die Kleinen ranmüssten, würden wir uns schon dreimal überlegen, ob das so ohne weiteres möglich ist.“
Für eine Behandlung gebe es aktuell aber keinerlei Anlass: Alle Drei erfreuen sich bester Gesundheit, wachsen und gedeihen genauso wie sie sollen. Noch ein paar Monate dürfen die Tiere im Zoo Neuwied bleiben. Mit ungefähr einem Jahr heißt es dann aber Abschied nehmen. Männliche Jungtiere verlassen in diesem Alter das Geburtsrudel, um Rivalität mit dem Vater zu vermeiden, und auch in den Zoos werden sie aus diesem Grund dann an andere Einrichtungen abgegeben. „Weibliche Löwen werden etwa mit 14 bis 16 Monaten geschlechtsreif, dann beginnt sich leider auch der Vater für seine Töchter zu interessieren“, weiß Petra Becker. „Das gilt es natürlich zu verhindern, weshalb die jungen Löwinnen dann umziehen, um idealerweise in anderen Zoos mit nicht verwandten Männchen eine Familie zu gründen.“
„Dem Zeitpunkt des Abschieds sehe ich wie jedes Mal mit einem Tränchen im Auge entgegen“, gesteht Becker, „das wird auch bei der x-ten Wiederholung nicht einfacher, seine Schützlinge gehen zu lassen. Aber bis es soweit ist, genießen wir noch die Zeit mit ihnen.“
Den Frühling und Sommer über werden Alore und ihre Brüder Malik und Thabo also weiterhin im Zoo Neuwied wachsen, spielen und toben.