Großkatze eingeschläfert Zoo Neuwied trauert um Berberlöwen Rafik

Neuwied · Stolze 21 Jahre wurde Berberlöwe Rafik alt, einen Großteil seines Lebens verbrachte er im Zoo Neuwied. Nun ist die Großkatze eingeschläfert worden.

Der Zoo Neuwied hat einen seiner Besucherlieblinge verloren. 16 Jahre lang lebte Rafik in dem Zoo, nun musste der Berberlöwe krankheitsbedingt eingeschläfert werden. "Rafik litt unter fortschreitender Arthrose, auch fingen seine Nieren an zu versagen", erklärt Franziska Günther, Leiterin der Zooschule, auf GA-Anfrage. Sein Zustand habe sich in den vergangenen Wochen nicht verbessert. Im Gegenteil: "Es wurde immer schlimmer." Und so wurde der Löwe schließlich eingeschläfert. "Wir wollten das Tier dann auch nicht ewig leiden lassen", so Günther.

2003 kam der Berberlöwe aus Marokko in den Zoo nach Rheinland-Pfalz und erreichte dort "ein stolzes Alter", sagt die Zoopädagogin über Rafik, der 21 Jahre alt wurde. "In freier Wildbahn werden die Löwen 15 bis 16 Jahre alt."

Während es in den vergangenen Jahren ruhig blieb um das Löwenmännchen, sorgte sein Nachwuchs vor zweieinhalb Jahren für Schlagzeilen. Im September 2016 hatte Löwenmama Zari zwei Löwenbabys zur Welt gebracht. Tessy und Khalila sind die Enkel von Rafik, erklärt Günther. Die beiden Löwenbabys waren wochenlang krank und durften erst im Frühjahr 2017 stundenweise ins Freie. Mittlerweile haben die beiden Neuwied wieder verlassen und leben nun in einem tschechischen Zoo.

Dass Löwenbabys ihre Zoos nach kurzer Zeit bereits verlassen, sei nicht ungewöhnlich, sagt die Zoopädagogin. Auch in freier Natur würden Neugeborene ihre Gruppen früh verlassen und sich später neue Rudel suchen, erklärt die Expertin. Aktuell leben im Zoo Neuwied noch drei Berberlöwen, ein Zuchtpärchen und ein weiteres Weibchen.

Lange Zeit getrauert hätten die anderen Großkatzen nach dem Tod von Rafik allerdings nicht. "Bei Löwen ist das nicht so schlimm wie bei anderen Tieren", sagt Günther mit Blick auf Menschenaffen oder auch Elefanten. Diese würden noch länger um verstorbene Mitglieder ihrer Art trauern.

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