Neues vom Hotspot KW factory in Königswinter Wo Klassik auf Street-Art trifft

Königswinter · Die Saison im Hotspot KW factory beginnt mit einem Konzert der Jungen Philharmonie Köln. Und das kann sich nicht nur hören lassen. Der GA hat nachgefragt, worauf Kunstfreunde sich freuen können.

Künstlerischer Rückblick Hinter den Kulissen der Hotspot KW factory bei einer früheren Veranstaltung.

Künstlerischer Rückblick Hinter den Kulissen der Hotspot KW factory bei einer früheren Veranstaltung.

Foto: Frank Homann

Wenn Franca Perschen einen Wunsch frei hätte, dann würde sie die ehemalige Zera-Fabrik am liebsten auf Dauer bespielen – 3000 Quadratmeter für Atelier, Ausstellungen, Konzerte. „Der Bedarf ist da, hier entsteht hochkarätige Kunst.“ Die Realität ist: Für die Hotspot KW factory besteht eine Planungssicherheit für zwei Jahre. Jetzt erwacht sie aus dem Winterschlaf. Und Perschen stellte mit ihrem Mitstreiter vom Kulturbüro Nr. 5, Helmut Reinelt, die Pläne für die neue Saison vor.

Zunächst: Eine wichtige technische Hürde ist genommen: „Gestern ist uns ein Licht aufgegangen, seit gestern haben wir Strom“, sagte das Duo lachend. Ein Architekt hatte ein tragbares Konzept entwickelt, der von Tom Macke gesponserte Elektriker sich durch die in der Fabrik verbliebenen, aber schon gekappten Kabel gekämpft und damit das Erdgeschoss unter Strom gesetzt.

„Wir haben uns einiges vorgenommen, um die alte Fabrik wieder lebendig zu machen. Dafür haben wir viel Arbeit in Konzeption und Planung gesteckt“, so Reinelt, der das zeitliche Korsett gelassen nimmt. „Wir haben ja immer Zeit-Projekte gehabt.“ Ob ein knappes Jahr für das ehemalige Krankenhaus oder nur zwei Monate in der Lemmerzhalle. Reinelt: „Wir genießen jetzt die Zeit, das ist einzigartig.“ Die Entscheidung über die Zukunft läge ohnehin beim Eigentümer des Objekts, Verianos, von dem es viel Unterstützung gebe.

Königswinterer Geschichte wird lebendig

Aus dessen Immobilien stammen auch Relikte mit Königswinterer Geschichte – Stühle zum Beispiel aus der Loreley oder aus dem Hotel Drachenfels. Einige von ihnen stehen nun bereits in der großen Halle im Erdgeschoss. Hier wird am Sonntag, 23. April, 11 Uhr die Junge Philharmonie Köln spielen, das erste von vier mit ihnen geplanten klassischen Konzerten in dieser Saison geben. Stücke von Vivaldi, Paganini, Mozart oder auch Albinoni werden erklingen.

Chefdirigent Volker Hartung, der sich mit der Jungen Philharmonie Köln der Entwicklung junger Talente verschrieben hat und ihnen über die Grenzen ihres Studiums hinaus die Chance bietet, an Konzert-Projekten in aller Welt teilzunehmen, testete bei der Vorstellung des Programms die Akustik der Halle. Zwei großformatige Bilder verschafften einen Eindruck vom künftigen Konzertsaal, der neben musikalischem Genuss auch Streetart bereithalten soll.

In dieser Kombination sehen die Beteiligten die Chance, Verbindungen zu schaffen zwischen unterschiedlichen Kunstgattungen und Generationen. Junge Menschen, die sich für Streetart interessieren, kommen mit Klassik in Berührung und umgekehrt kann die Neugier bei den „Klassikern“ geweckt werden auf die bunte, ausgefallene Kunst.

Eine Musikschule ist auch geplant

Neben den vier klassischen Konzerten der Jungen Philharmonie Köln, die, so Hartung, Studenten mit „phänomenaler Qualität“ aus der ganzen Welt in ihren Reihen hat, kommen weitere vier Konzerte aus dem Bereich Jazz, Pop, Rock. Diese Sparte betreut der Bad Honnefer Linus Grün; er wird gleichzeitig in der Hotspot KW factory eine Musikschule einrichten. Ab April werden auch die Ausstellungsräume zu besichtigen sein. In den oberen Stockwerken geht die Arbeit weiter. Helmut Reinelt: „Ich hoffe dass wir Akzente setzen können, die Königswinter nicht so schnell los wird.“

Der Vorverkauf für das erste Konzert beginnt ab sofort im Kontor & Kaffeehaus, im Eselstall, in den Buchhandlungen Seidel und Werber; Karten: 40 Euro, Kinder bis 12 Jahren haben freien Eintritt.

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