Bieten für Bäume am Löwenburger Hof Kunstaktion für besseres Klima im Siebengebirge

Königswinter/Siegburg · Bieten für Bäume: Der Künstler Volker Bremer, Macher der Siegburg Open, organisiert an der Löwenburg erstmals ein Kunst-Festival samt Versteigerung - um davon Bäume zu pflanzen.

 Zaubert Volker Bremer Kunst oder verzaubert die Kunst den Betrachter? Beim Abraxas Artfestival sollte es Antworten auf diese Frage geben.

Zaubert Volker Bremer Kunst oder verzaubert die Kunst den Betrachter? Beim Abraxas Artfestival sollte es Antworten auf diese Frage geben.

Foto: Meike Böschemeyer

Beim Flanieren durch den Wald erwachsen die besten Ideen. Begierig atmet Volker Bremer die ungefilterte Waldluft ein, und in seinem Gehirn überschlagen sich schier die Gedanken. Als der Siegburger Künstler bei seinem Spaziergang durch das Siebengebirge am Löwenburger Hof mit der einladenden Wiese davor ankommt, ist das Konzept für ein völlig neues Kunstfestival komplett fertig. Am Samstag, 3. Juli, und Sonntag, 4. Juli, suchen sich etwa 20 Künstler jeden Alters unweit des Touristenmagnets Löwenburg-Ruine einen Platz, um ihrer Kunst nachzugehen. Die entstehenden Werke werden dann in einer Versteigerung zu Geld gemacht, um mit diesen Erlösen möglichst viele junge Laubbäume für das Siebengebirge anzuschaffen.

Vor allem der Gedanke, Kunst einzusetzen, um damit das Klima ein Stück weit besser zu machen, ist dem langjährigen Mitinitiator der Kunstauktion „Siegburg Open“ bei seinem Abraxas Artfestival im Siebengebirge wichtig. „Ich bin an dem Thema schon seit Jahren dran“, berichtet Bremer im Gespräch mit dem GA. Doch erst die vielen Spaziergänge während der Pandemie lassen aus einer Idee ein Konzept werden. „Dabei fiel mir auf: Viele Bäume sind extrem kaputt“, findet Bremer.

Somit übertrug er das Prinzip der „Siegburg Open“ auf das Siebengebirge. Heißt: Mitten im Naturpark anstatt spontan in der Gassen und auf den Plätzen der Kreisstadt stellen die Künstler – gleichgültig, ob professioneller oder hobbymäßiger Natur – ihre Staffeleien und mobilen Schweißgeräte auf, um neue Werke entstehen zu lassen. „Mitmachen kann jeder, der will. Es ist ausdrücklich kein Wettbewerb“, betont Bremer. „In der Stadt haben viele angefangen, Häuser zu malen. Ich bin gespannt, wie es in der Natur ist“, sagt der Künstler und Kunstpädagoge.

Aber: Damit die Bilder und Skulpturen nicht unter Wert am Sonntag ab 14 Uhr am Löwenburger Hof unter den Hammer kommen, dürfen die Künstler Vorschläge unterbreiten, was die jeweilige Arbeit zur Verbesserung des Klimas einbringen soll. „Bäume sind das Beste, um CO2 zu binden“, findet Bremer, der nach eigenem Bekunden vor der Premiere des Abraxas Artfestivals nur deswegen ein wenig aufgeregt ist, weil er schwer abzuschätzen vermag, wie viel bei „Bieten für Bäume“ zusammenkommt? „Ein Setzling ist bereits ab drei Euro zu bekommen, eine Baumpatenschaft des Verschönerungsvereins für das Siebengebirge (VVS) kostet 150 Euro. Wir wollen so viele Bäume wie möglich einpflanzen können“, berichtet er.

Apropos: Der VVS präsentiert sich beim Abraxas-Festival auch mit einem Stand. Von 11 bis 17 Uhr malen, zeichnen und bildhauen die Künstler. „Nur Sprühen ist im Naturpark natürlich ebenso verboten wie seinen Müll zurückzulassen.“ Vor der Versteigerung am Sonntag um 14 Uhr spielt Sängerin Franzi Kusche ab 13.45 Uhr sowie nach der Auktion unter freiem Himmel. Ebenso angesagt hat sich Marie Enganemben, eine Sängerin, die oft mit den Bläck Fööss auftritt, wenn die kölsche Hymne vom „Stammbaum“ zu singen ist. 

Der Festivalname Abraxas ist rasch erklärt: „Raben und Krähen sind einfach mein Ding“, erklärt Bremer. Er hofft: „Wenn ‚Bieten für Bäume’ im Siebengebirge gelingt, könnte ich mir das Festival auch in Siegburg vorstellen.“

Wer sich noch für das Abraxas Artfestival anmelden oder darüber informieren möchte, erreicht Volker Bremer unter ☏ 0 22 41/127 87 66.

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