Michael Fröhlich leitet Gymnasium am Oelberg Neuer Schulleiter will Veränderungen „nicht von oben“ umsetzen

Oberpleis · Er kennt sich aus, denn er war schon mal da: Michael Fröhlich, neuer Leiter des Gymnasiums am Oelberg, muss keine Suchmaschinen fragen, wo sich denn in Oberpleis der Schulcampus befindet: Der promovierte Historiker und Pädagoge war bereits zwei Jahre an der ebenfalls im Campus befindlichen Integrativen Gesamtschule tätig.

Mit Blumen begrüßen Dezernentin Heike Jüngling (links) und Helga Büchner, Geschäftsbereichsleiterin Schule und Sport, den neuen Schulleiter Michael Fröhlich.

Mit Blumen begrüßen Dezernentin Heike Jüngling (links) und Helga Büchner, Geschäftsbereichsleiterin Schule und Sport, den neuen Schulleiter Michael Fröhlich.

Foto: Frank Homann

Michael Fröhlich ist, wie er sagt, ein neugieriger Mensch. Neugierig auf neue Perspektiven, die sich im Leben bieten, neue berufliche Herausforderungen und neue Begegnungen. Darum hat er in seinem Berufsleben auch schon vielerlei Erfahrungen sammeln können – in der Wissenschaft, der Wirtschaft und vor allem in der Bildung. Hierhin zieht es ihn letztendlich auch immer wieder zurück: Der promovierte Historiker und Pädagoge ist neuer Schulleiter des Gymnasiums am Oelberg (GaO). Der tritt die Nachfolge von Sonja Friedrich an, die in den Ruhestand verabschiedet worden war.

„Ich habe so lange unterrichtet. Ich wollte die Schule nun gerne auch mal aus einer anderen Perspektive erleben“, erzählt Fröhlich, der zuletzt am Friedrich-Ebert-Gymnasium in Bonn tätig war. In Köln absolvierte er erfolgreich die Fortbildungen für eine Schulleitertätigkeit, und das, obwohl ihm Kollegen prophezeiten, „Du wirst als Schulleiter ein ganz einsamer Mann sein“. Doch die Freude daran, Probleme zu lösen und Alternativen zu eröffnen, ob im Gespräch, im organisatorischen Alltag oder in der Kommunikation mit Eltern und außerschulischen Partnern, bestärkte den 62-Jährigen darin, sich auf die vakante Stelle am GaO zu bewerben.

Für Fröhlich, selbst Vater einer erwachsenen Tochter, war der Wechsel von Bonn nach Oberpleis zudem eine echte Herzensangelegenheit: Von 2015 bis 2017 war er bereits Lehrer an der Integrativen Gesamtschule und hatte dabei Gelegenheit, nicht nur die Menschen vor Ort kennen und schätzen zu lernen, sondern auch immer wieder einmal ins benachbarte Gymnasiums hinüber zu schnuppern. Er ist überzeugt: „Dieses Gymnasium ist von der Größe, Zusammensetzung und der Mentalität der Menschen genau das Richtige für mich.“

Auf die Frage, was ihm denn im Umgang mit den Schülern besonders wichtig sei, erzählt Fröhlich von einem Schlüsselerlebnis, das er jüngst beim Tag der offenen Tür hatte. Bei der Begrüßung der Besucher habe er eine Sechstklässlerin gefragt, was sie denn von einer guten Schule erwarte. Die Antwort sei gewesen: „Ich möchte glücklich sein“, berichtet Fröhlich. „Das fand ich ganz toll.“

Um dazu beizutragen, möchte Fröhlich, der selbst die Fächer Geschichte und Englisch unterrichtet, ein gutes Vertrauensverhältnis zu den Schülern aufbauen. „Schüler sollen den Eindruck haben, dass wir als Lehrer verlässliche Partner sind.“ Dazu gehöre es auch, Fehler einzugestehen. Als leidenschaftlichem Historiker liege es ihm natürlich auch besonders am Herzen, junge Menschen für das Fach Geschichte zu begeistern, ihnen aber auch zu vermitteln, „dass ihre persönliche Geschichte mindestens ebenso wichtig ist, wie die von Donald Trump“.

Projekte, die er als Schulleiter gerne realisieren würde, hat Fröhlich einige im Kopf. „Aber ich habe nicht das Ziel, die Schule zu revolutionieren.“ Zunächst sei es ihm wichtig, Schüler und Lehrer dort abzuholen, wo sie nach der schwierigen Corona-Zeit stehen, und Baustellen abzuarbeiten. Dann erst könne man sehen, wo sich neue Perspektiven ergeben. „Am besten ist es, wenn die Gedanken und Ideen, was wir ändern wollen, nicht von oben, sondern aus dem Kollegium selbst kommen.“ Denn dieses würde letztendlich auch die Entscheidungen treffen. „Das ist mir ganz wichtig.“ Es zeichne die Schule aus, „dass es hier Kollegen gibt, die lebhaft diskutieren und einen kritisch begleiten“, außerdem „zwei außerordentlich akribisch arbeitende, zuverlässige Damen im Sekretariat, die nicht nur einfach ihre Arbeit machen“.

Fröhlich will die Digitalisierung der Schule voranbringen

Ein wichtiges Projekt, das nun unter Fröhlichs Ägide weiter vorangetrieben wird, ist die Digitalisierung des Unterrichts. Bis spätestens 2025 sollen am GaO sämtliche Klassenräume digitale Tafeln erhalten. Zurzeit wird die Jahrgangsstufe EF mit einheitlichen, elternfinanzierten iPads ausgestattet. Als neuer Schulleiter habe er die Gelegenheit genutzt, auf den laufenden Zug aufzuspringen, sagt Fröhlich. „Ich finde, die Kollegen können stolz sein, dass sie dieses Projekt realisiert und auch gegen Widerstände durchgesetzt haben.“ Das Digitalisierungskonzept soll zu einem Markenzeichen der Schule werden.

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