Beginn ist am 11. Juli Rhein-Kaufhaus: Neue Online-Einkaufsplattform für regionalen Einzelhandel startet in Bad Honnef

Bad Honnef · Rund vier Jahre nach dem Start des Kiezkaufhauses in Bad Honnef ist nun die Zeit reif, um gesammelte Erfahrungen in ein neues Gesamtkonzept einfließen zu lassen. Die Entwicklung zum Rhein-Kaufhaus konnte gemeinsam mit dem Einzelhandelsverband Bonn-Rhein-Sieg-Euskirchen vorangetrieben werden, um nun den Startschuss für die Weiterentwicklung einer regionalen Einkaufsplattform zu geben.

 Am 11. Juli ist das Einkaufs- und Lieferportal Rhein-Kaufhaus für Bonn, den Rhein-Sieg-Kreis und Euskirchen eröffnet.

Am 11. Juli ist das Einkaufs- und Lieferportal Rhein-Kaufhaus für Bonn, den Rhein-Sieg-Kreis und Euskirchen eröffnet.

Foto: Frank Homann

Das Kiezkaufhaus ist nach vier Jahren Geschichte. Aber das ist nicht das Ende des Online-Handels. Vielmehr ziehen die Waren nun digital um ins neue Rhein-Kaufhaus, das am 11. Juli eröffnet wird. „Ich freue mich auf die Zukunft des Kiezkaufhauses mit anderem Namen und regionalem Ansatz. So machen wir unsere Städte stark“, sagte Bad Honnefs Bürgermeister Otto Neuhoff bei der Vorstellung des Konzeptes.

Diese neue Online-Einkaufsplattform für den stationären Einzelhandel in der Region startet in Bad Honnef, soll aber perspektivisch den gesamten Einzelhandel im Rhein-Sieg-Kreis, in Bonn und Euskirchen stärken. Denn: Mit ins Boot gekommen sind als strategische Partner der Einzelhandelsverband Bonn – Rhein-Sieg – Euskirchen, die IHK Bonn/Rhein-Sieg und das Fraunhofer Institut für Materialfluss und Logistik in Dortmund.

Einzelhandsverband Bonn-Rhein-Sieg-Euskirchen macht bei neuem Konzept mit

Otto Neuhoff nutzte die Gelegenheit, um mit Jannis Vassiliou, dem Vorsitzenden des Einzelhandelsverbandes, eine Vereinbarung zu unterzeichnen. „Technisch und organisatorisch stellt das Rhein-Kaufhaus das Fundament für flexiblere Anpassungen und ein Wachstum über die Stadtgrenzen hinaus“, so der Bürgermeister. Nach vier Jahren Kiezkaufhaus mit Ups und Downs freue er sich auf die Erweiterung.

„Technisch und organisatorisch stellt das Rhein-Kaufhaus das Fundament für flexiblere Anpassungen und ein Wachstum über die Stadtgrenzen hinaus – das Kaufhaus soll den gesamten lokalen und regionalen Einzelhandel an Rhein und Sieg stärken. Uns liegt am Herzen, dass die Innenstädte als vitale Zentren erhalten bleiben.“

Kiezkaufhaus leistet Pionierarbeit für neues Konzept

Als Maßnahme des Standortmarketings habe Bad Honnef das Kiezkaufhaus aufgebaut. Und damit Pionierarbeit geleistet. Ohne ein digitales Standbein könne der stationäre Handel nicht überleben. Wichtig sei, die Kaufkraft hier zu behalten. „Ein Effekt ist, dass der stationäre Handel einen digitalen Vertriebsweg hat, der ihn dem Kunden, der zunehmend digital-affin ist, näherbringt“, meinte Neuhoff.

Und: „Durch die neue Partnerschaft mit dem Einzelhandelsverband, der das Projekt regional unterstützt, binden wir die Kunden nicht nur in Bad Honnef, sondern idealerweise bald auch in vielen Städten der Region an ihre Innenstadt. Das fänden wir großartig.“

Jannis Vassiliou bekräftigte: „Mit dem Rhein-Kaufhaus erhält nicht nur Bad Honnef, sondern die gesamte Region eine Plattform mit einem attraktiven, digitalen Vertriebskanal vom Geschäft bis zur Haustür. Die Digitalisierung ist eines der dringendsten Themen des Einzelhandels.“ Unvermeidlich sei die Verbindung zwischen dem stationären Geschäft und dem Online-Geschäft für die Zukunft jedes Händlers. „Das Rhein-Kaufhaus ist nicht nur ein nützliches Tool für die Digitalisierung der Händlerschaft, sondern auch ein Startschuss für die Digitalisierung des gesamten Einzelhandels in der Region“, so Vassiliou.

Und der Vorsitzende des Einzelhandelsverbands versprach: „Wir sind bereit, den Händlern beratend und engagiert zur Seite zu stehen.“ Eine Steuerungsgesellschaft werde installiert und ein Mitarbeiter werde als Bindeglied zwischen dem Rhein-Kaufhaus-Portal und dem Unternehmen zur Verfügung stehen. Vassiliou: „Der Einzelhandel des 21. Jahrhunderts ist anders. Es ist die Pflicht der Städte, ihn zu erhalten. Der Handel bringt die Menschen in die Stadt, es geht darum, die Menschen anzuregen, lokal zu kaufen. Anderenfalls gehen die Städte kaputt.“ Und: Die Pionierarbeit Bad Honnefs müsse honoriert werden, fand er.

Auch Till Bornstedt von der IHK ging auf die Chancen ein. „Auch die Händler, in deren Kommune es bisher kein vergleichbares Portal gibt oder die keine Erfahrung mit dem Online-Handel haben, bekommen einen Zugang zu digitalen Vertriebskanälen. Gewerbesteuer und Gewinne verbleiben in der Region. Man weiß, woher die Waren kommen und der Kunde kann das Geschäft auch besuchen.“

Auf die Nähe ging besonders Christoph Vornholt, Senior-Scientist am Fraunhofer Institut, ein. Der persönliche Kontakt zum Geschäft und zum Lieferpersonal sowie der Transport per Lastenrad bis an die Haustür snd aus seiner Sicht die besonderen Merkmale des Rhein-Kaufhauses. Elfi Thudt, die maritime Feinkost in der Innenstadt verkauft, schwärmte: „Ab Tag null meiner Geschäftseröffnung war es mein Wunsch, schnelle Lieferungen anbieten zu können.“ Für ihren kleinen Laden sei ein eigener Lieferdienst nicht machbar. „Für mich sind das Kiezkaufhaus und das künftige Rhein-Kaufhaus genau das Richtige. Neben der Logistik ist es auch digitales Schaufenster – und das 365 Tage im Jahr.“

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