Konzert im Kursaal Bad Honnef Rolandseck-Festival startet vielseitig und voller Leidenschaft

Bad Honnef · Begeistert lauschen die Zuhörer dem Auftaktkonzert des Rolandseck Festivals Pro Constantia. Im frisch renovierten Kursaal von Bad Honnef begann es virtuos.

 Im erst jüngst aufwendig renovierten Bad Honnefer Kursaal lauschten die Zuhörer dem glanzvollen Auttakt des 17. Rolandseck-Festivals.

Im erst jüngst aufwendig renovierten Bad Honnefer Kursaal lauschten die Zuhörer dem glanzvollen Auttakt des 17. Rolandseck-Festivals.

Foto: Frank Homann

Die Vorfreude auf das Auftaktkonzert des 17. Rolandseck-Festivals im Bad Honnefer Kursaal lag spürbar in der Luft. Und sie war den Musikfreunden wahrlich nicht zu verdenken. Das Musikerleben einer Live-Veranstaltung mit dem Ambiente des Ortes - insbesondere dieses Ortes – dem freundlichen wieder Zusammenkommen, den erwartungsvollen Blicke auf die Bühne, um sich dann endlich dem gemeinsamen Genießen einer so vielseitig angelegten Konzertveranstaltung hinzugeben. Das ist Kultur pur, unverzichtbar für gesellschaftliches Miteinander und eine exzellente Visitenkarte für die Region.

Musikkonzerte diesseits und jenseits des Rheins

Die Veranstalter, die Johannes-Wasmuth-Gesellschaft und der Kulturring Bad Honnef, haben für das Festival ihre wichtigsten Pfunde ins Rennen geschickt: Erfahrung, Ausdauer und Beständigkeit und – daraus resultierend – langjährige Kontakte, Beziehungen und Freundschaften. „Pro Constantia“ eben, wie der Name des Festivals trefflich verdeutlicht. Da gilt es auch die Brückenschläge etwa auf die andere Rheinseite, also von Rolandseck nach Bad Honnef, zu hegen.

„So dachte ich, ich sei im falschen Film“, spielte der erste Vorsitzende des Johannes-Wasmuth Gesellschaft, Andreas Loesch, humorvoll zur Begrüßung sein Erstaunen darüber ins Auditorium, dass das in Rolandseck beheimatete Festival wieder einmal die Rheinseiten, nämlich ins "Barbaricum“, gewechselt habe. Seine Freude auf die Künstler von Weltrang sei groß, wie bei allen Konzerten der Folgetage des Festivals, sei das Programm bunt, abwechslungsreich, führe durch verschiedenen Epochen und sei in Bad Honnef bestens aufgehoben.

Virtuos nahm sich da die erste Darbietung mit Pianistin Schaghajegh Nosrati aus. Sie spielte von Johann Sebastian Bach, BWV 826, die Partita Nr. 2 c-moll. 1726 von Bach komponiert, war die Partita Nr. 2 eine von sechs ihrer Art, die der selbstbewusste Komponist zusammengefasst 1731 als Druck im Eigenverlag herausgab. Die junge Musikerin Nosrati gilt als hervorragende Bach-Interpretin, 2014 gelang ihr der Durchbruch als Preisträgerin des internationalen Bach-Wettbewerbs.

Musik des jungen, frisch verliebten Mendelssohn Bartoldy

Der jugendliche Felix Mendelssohn Bartoldy (1809 - 1847) war offenbar neben seinem außergewöhnlichen Talent hinreichend keck und selbstbewusst. So wob er, seinerzeit übrigens frisch verliebt in eine Sängerin, in sein früh komponiertes Streichquartett Nr. 2, op. 44 ein Liebesliedchen ein und schuf damit eine schwärmerische Reminiszenz an eine Gedicht ohne Worte, einer geheimen Botschaft gleich. Gemeinsam mit den Musikern Michael Barenboim, Frans Helmerson und Conrad Muck, im Michaelangelo Quartett vereint, schickte die künstlerische Leiterin des Festivals, Mihaela Martin, einen ersten musikalischen Gruß in die Zuhörerschaft. Das Quartett offenbarte meisterlich, was Kammermusik laut Pianistin Elena Bashkirova bedeutet: „Kammermusik ist die Seele der Musik“. Von Bashkirova, die selbst auch an diesem Konzertabend in der finalen Darbietung, dem „Forellenquintett“ - Quintett A-Dur, D 667, von Franz Schubert - auftrat, stammt auch die bezeichnende Einschätzung, ein Künstler müsse „ dieses innere Feuer“ haben“.

Die junge Mezzosopranistin Juliane Bogner jedenfalls kann ihren Gesang aus inneren Flammen speisen. Sie sang in Begleitung von Pianistin Schaghajegh Nosrati „Unsere Lieder“ von Richard Wagner 1813-1883) und Mathilde Wesendonck (1828-1902).

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