Naturschutzgebiet Schadhafte Wege im Siebengebirge werden wieder hergestellt

Siebengebirge · Großes Gerät beim Fällen und Abtransport des Borkenkäferholzes hat den Wegen im Siebengebirge nicht gut getan. Jetzt werden die Wege wieder hergestellt – aber auch das sieht erstmal nach Baustelle aus.

 Um die Wege im Siebengebirge derzeit wieder herzustellen, sind verschiedene Arbeitsschritte nötig.

Um die Wege im Siebengebirge derzeit wieder herzustellen, sind verschiedene Arbeitsschritte nötig.

Foto: Forstamt Rhein-Sieg-Erft

Tiefe Furchen und Matschlöcher: Nachdem die Wege im Siebengebirge in Folge der Borkenkäferschäden durch Forstmaschinen und Holztransporter extrem belastet worden sind, waren die Schäden unübersehbar. Jetzt werden die Wege sukzessive wieder hergestellt. Doch auch dafür sind Arbeiten mit teils großem Gerät nötig. Darauf weist das Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft hin und bittet die Waldbesucher um Verständnis.

50 000 Kubikmeter Schadholz

Die Schadholzmenge im Siebengebirge betrug circa 50 000 Kubikmeter, das entspricht etwa 1500 Lastwagen-Ladungen, teilt das Forstamt mit. In der Folge seien tiefe Schlaglöcher und starke Spurrillen entstanden. Zusätzlich seien die Wege durch den Starkregen am 14. Juli, der zur Flutkatastrophe an der Ahr führte, ausgespült worden.

Nicht verborgen blieb das Wanderern, Joggern, Radfahrern und sonstigen Besuchern, die das gut ausgebaute Wegenetz im Siebengebirge nutzen. Nach Abschluss der Aufarbeitung und des Abtransportes der vom Borkenkäfer befallenen Fichten würden die Wege nun wieder instand gesetzt.

Abschieben der Wege

Dazu müssten zunächst Matsch und humose Bestandteile vom Weg und Wegebankett geschoben werden. Problem: Für viele Waldbesucher sehe das so aus, als würde im Wald eine neue „breite Straße“ gebaut. Doch das Abschieben sei erforderlich, damit bei Regen das Wasser seitlich vom Weg abfließen und im Wald versickern könne. Andernfalls würde das Wasser über viele 100 Meter die Fahrspuren auf den Wegen hinunterfließen und wieder zu Ausspülungen führen.

Im Anschluss an das Abschieben werde neuer Schotter aufgebracht, allerdings lediglich in einer Breite von drei Metern, damit eine ausreichende breite Fahrspur für die Holztransport-Wagen, Feuerwehrfahrzeuge und Rettungswagen entsteht. Im letzten Schritt werde der Schotter festgewalzt. Im Frühjahr würden ortsübliche Gräser und Kräuter die Wegebankette wieder begrünen.

Lieferengpässe beim Schotter

Wegen der Materialanlieferung und Transportlogistik werden aktuell lange Abschnitte gleichzeitig bearbeitet, so das Forstamt. Wegen der Flutkatastrophe und der intensiven Bautätigkeit komme es allerdings zu Lieferengpässen bei den ortsnahen Steinbrüchen; es werde nur Material aus den ortsnahen Steinbrüchen eingebaut, um keine fremden Gesteinsarten in den Naturraum einzubringen. Das Forstamt bittet um Verständnis, dass sich darum einzelne Wege im „Baustellenzustand“ befinden.  

Weitere Informationen erteilt der Leiter des Forstrevieres Siebengebirge Jens Merzbach, Jens.Merzbach@wald-und-holz.nrw.de.

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