Starkes Herbstprogramm von „Nicht davor nicht dahinter“ Schon zum Auftakt gibt es ein Gipfeltreffen in Königswinter

Königswinter · Fulminant gestartet, fulminant geht es weiter: Das Herbstprogramm „Kultur unterm Drachenfels“ des Königswinterer Kulturvereins „Nicht davor nicht dahinter“ ist mit Konrad Beikircher, Florian Kalff und der im Iran geborenen Autorin Fahimeh Farsaie so reich bestückt, dass es bis Mitte Dezember laufen wird.

 Das  Avîan Quartet  spielt zum Auftakt der Herbstreihe in der Königswinterer Kirche Maria Königin des Friedens.

Das Avîan Quartet spielt zum Auftakt der Herbstreihe in der Königswinterer Kirche Maria Königin des Friedens.

Foto: Frank Homann

Der Königswinterer Kulturverein „Nicht Davor Nicht Dahinter – Kultur und Kunst Königswinter“ (NDND) hat einfach, wie man im Sport so nonchalant sagt, einen Lauf: Nach den Erfolgen mit dem Kabarett-Festival, dem Weltmusik-Festival und der Lesung mit Sofie Stenzhorn kann NDND mit dem Auftakt zu seinem „Herbstprogramm“, welches freilich bis Mitte Dezember laufen wird, einen weiteren Erfolg für sich verbuchen. Mit „Klassik goes Orient“, gespielt vom Avîan Quartet in der Königswinterer Altstadtkirche Maria Königin des Friedens, gelang dem Verein nämlich ein musikalisches Gipfeltreffen der besonderen Art.

Vier Musikerinnen aus vier Kulturkreisen

Denn das musikalische Quartett ist so bunt, wie die Musik, die es spielt: Die vier Musikerinnen vereint die tiefe Leidenschaft zu kurdischer Folklore, der Kultur Mesopotamiens und das versierte Musizieren und Improvisieren auf Streichinstrumenten, wie sie selbst einmütig bekunden. Zum Avîan Quartet gehören die kurdische Geigerin Nure Dlovani, die slowakisch-österreichische Violonistin und Sängerin Zuzana Leharová, die russische Geigerin und Bratschistin Margarita Rumyantseva und die deutsche Cellistin Beate Wolff.

So bunt wie die Vielfalt der Kulturkreise, aus denen die vier Musikerinnen stammen, ist auch das Repertoire, das sie mit nach Königswinter gebracht hatten: Eigens arrangierte Lieder unter anderem aus Deutschland, Armenien, der Türkei, Iran und Irak sowie dem Balkan öffneten durch das bloße Zuhören und die dadurch ausgelösten Assoziationen ganze Horizonte für andere Kulturen, Traditionen und Lebensweisen.

Nach solch einem Auftakt geht das Herbstprogramm unter der Überschrift „Kultur unterm Drachenfels“ am Dienstag, 11. Oktober, mit einem Thema weiter, welches aktueller kaum sein könnte: Der Iran ist wieder in den Fokus der Weltpolitik gerückt, seitdem es in dem Land Ausschreitungen und Protestaktionen gibt, nachdem eine junge Frau im Polizeigewahrsam unter rätselhaften Umständen ums Leben gekommen war. Viele Menschen drücken seit der Festnahme von Mahsa Amini wegen „unangemessener“ Kleidung sowie ihrem Tod nach ihrer Festnahme ihre Solidarität aus. Vielerorts schneiden sich sogar prominente Iranerinnen die Haare ab oder veröffentlichen Bilder und Videos ohne Kopftuch.

Im Hotel Bergischer Hof gibt es am 11. Oktober, 20 Uhr, eine Lesung samt Gespräch mit Fahimeh Farsaie. Sie ist Autorin des Romans „Eines Dienstags beschloss meine Mutter Deutsche zu werden“. Hintergrund: Nach dem Scheitern der „Iranischen Revolution” Ende der 70er Jahre kam die in Teheran geborene Farsaie nach Deutschland. Karten gibt es für zehn Euro an der Abendkasse.

Rheinländischer Sprachaktivist Florian Kalff lädt zum „Heimatabend“

Auf einen literarischen Tausendsassa dürfen sich die Zuhörer am Freitag, 4 November, freuen: Der rheinländische Sprachaktivist, Poetry-Slamer und selbstständiger Oldtimer-Unternehmer Florian Kalff gastiert ab 20 Uhr im Franz Unterstell Saal, Obere Straße 8a, in Königswinter-Thomasberg. Der in Rhöndorf lebende Literat lädt unter der Überschrift „Heimatabend“ zu einer nostalgisch-historischen Rundreise durch das Rheinland ein und verspricht „eine Liebeserklärung an diese Region samt ihren Bewohnern“. Karten kosten 20, ermäßigt 15 Euro, die bei Bonnticket.de, in Königswinterer Buchhandlungen und an der Abendkasse erhältlich sind.

Will Beikircher auf der Bühne mit Zimtsternen werfen?

Zum krönenden Abschluss des „Herbstprogramms“ gibt sich Konrad Beikircher am Donnerstag, 15. Dezember, 20 Uhr, in der Aula des CJD die Ehre. Der Kabarettist stimmt mit seinem Programm „Sternstunden“ amüsant und kurzweilig auf die ach so besinnliche Weihnachtszeitszeit ein. „Denn wenn die stillste Zeit im Jahr in unseren Städten die lauteste ist, dann darf man auch auf der Bühne mal mit Zimtsternen werfen“, so der in Bonn lebende Multikünstler. Beikircher hat zu diesem Thema Geschichten und das ein oder andere Lied zusammengesucht – köstliche, abartige, zum Schreien komische und zum Kuscheln traute Geschichten. Karten gibt es für 25, ermäßigt 17 Euro bei Bonnticket.de, in Königswinterer Buchhandlungen
und an der Abendkasse. Weitere Informationen gibt es unter: www.nichtdavornichtdahinter.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Töte deine Lieblinge
Kommentar zur Unterführung in Königswinter Töte deine Lieblinge
Ein schwerer Verlust für die Region
Kommentar zum Aus für Sea Life in Königswinter Ein schwerer Verlust für die Region
Aus dem Ressort