Rhine Cleanup in Königswinter Schüler räumen das Rheinufer auf

Königswinter · Die CJD Christopherusschule und die HSG Siebengebirge folgen dem Aufruf von Rhine Cleanup und sammeln Müll und Unrat. Am Ende stapeln sich die vollen Müllsäcke.

 Ausgerüstet mit blauen Müllsäcken, Handschuhen und Greifzangen starten CJD-Schüler und Handballer zur Sammelaktion.

Ausgerüstet mit blauen Müllsäcken, Handschuhen und Greifzangen starten CJD-Schüler und Handballer zur Sammelaktion.

Foto: Barbara Frommann/Barbara Fromann

„Es ist wirklich erschütternd“. Niemals hätte Ralf Röttgen, Vorsitzender der HSG Siebengebirge, erwartet, dass so viel Müll am Rheinufer herumliegt. Zu einem imposanten Berg türmen sich die blauen Plastiksäcke voller Unrat auf, den die Teilnehmer des diesjährigen Rhine Cleanup allein auf dem 2,5 Kilometer langen Stück zwischen der Niederdollendorfer Fähre und der Clemens-August-Straße in Königswinter aufgesammelt haben. Sehr viel Plastik sei dabei gewesen, viele Flaschendeckel, Metallteile – „Eben alles, was man sich so an Müll und Unrat vorstellen kann“, bilanziert Röttgen.

Erstmals beteiligten sich die Handballer in einer Gemeinschaftsaktion mit der CJD Christophorusschule Königswinter am Rhine Cleanup – und es war eine stattliche Gruppe, die am Samstagvormittag zum „Großreinemachen“ ausrückte. Insgesamt 100 ehrenamtliche Müllmänner und -frauen, darunter zahlreiche Kinder und Jugendliche, sammelten am Ufer auf, was andere achtlos fallen lassen haben oder was Vater Rhein so alles angespült hat. „Es gab eine ganze Abteilung, die nur Jagd auf Zigarettenkippen gemacht hat“, berichtet Röttgen. „Total ekelig“, fand das die zehnjährige Leonie: „Dabei gibt es doch Mülleimer.“ Auch für den anderen Unrat, der sich in dem Müllsack sammelt, haben Leonie und ihre Schwestern Emma (5) und Lisa (3) nur ein Wort übrig: „Igitt.“

Autobatterie und Riesen-Teddy

Aber nicht nur Kleinabfälle fischten die Teilnehmer mit Greifzangen oder Handschuhen aus den ufernahen Gebüschen und zwischen Steinen heraus, sogar eine alte Autobatterie, Teile eines Stahlträgers und ein Riesen-Teddy landeten am Ende auf dem Müllhaufen. Alles wird jetzt von der Stadt Königswinter sachgerecht entsorgt.

Auf die Idee, beim Rhine Cleanup mitzumachen, kamen die HSG-Sportler, da sie bei ihren Konditionsläufen oftmals auch am Rheinufer unterwegs sind. „Der Umweltschutz ist für uns als Sportverein mit knapp 500 aktiven Mitgliedern im Tal- und Bergbereich von Königswinter von zentraler Bedeutung“, so Röttgen. Gleichzeitig sollte die Gemeinschaftsaktion auch die Kooperation mit der CJD-Schule stärken, mit der der Verein 2019 eine Partnerschaft eingegangen ist.

Soziale Kompetenzen steigern

Bei dem Projekt „Handball macht Schule“ gehe es nicht nur um die sportliche Förderung der Schüler, sondern auch um die Förderung sozialer Kompetenzen. „Dabei möchten wir unter anderem das Bewusstsein für unsere Umwelt schärfen“, sagt HSG-Pressesprecher Matthias Reintgen. Für Schüler wie auch für die Vereinsmitglieder sei die Teilnehme an der Aktion zudem eine super Teambildungs-Maßnahme.

Am Ende war das Rheinufer – zumindest vorübergehend – picobello sauber. „Wir sind rundum zufrieden“, bilanziert Röttgen. „Es war eine sehr positive Erfahrung. Und für uns wird diese erste Aktion nicht die letzte gewesen sein“. Die Müllsammler erhielten viel positives Feedback von Spaziergängern, „das hat die Kinder zusätzlich ermuntert und bestärkt“. Auch wenn es traurig sei, wie viel Müll sich auf einem so kleinen Stück angesammelt habe, ist der HSG-Vorstand nun umso zuversichtlicher, dass „die Kids es jetzt besser machen“ als andere Generationen: „Die waren nämlich ganz schön am Schimpfen.“

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