Wenig Verstöße gegen Kontaktverbote Sonnenhungrige sammeln sich auf dem Drachenfels

Siebengebirge · Am Wochenende zieht es viele Sonnenhungrige ins Freie. Vor allem der Drachenfels entpuppt sich als Anziehungspunkt. Die Stadt Königswinter stellt keine Auffälligkeiten auf dem Berg fest, dafür aber auf den Rheinwiesen.

 Der Drachenfels zog am Wochenende viele Besucher an. Die Stadt kontrollierte, stellte aber keine Verstöße gegen die Regeln statt.

Der Drachenfels zog am Wochenende viele Besucher an. Die Stadt kontrollierte, stellte aber keine Verstöße gegen die Regeln statt.

Foto: Frank Homann

In der Statistik der aktuellen Coronafälle des Rhein-Sieg-Kreises lag Königswinter am Sonntag mit 22 infizierten Personen noch deutlich an der Spitze. Der Stadt waren am Montag jedoch nur noch zwölf aktuelle Fälle bekannt. „Nach unserer Kenntnis gibt es acht Fälle in Flüchtlingsheimen und vier sonstige“, sagte der Leiter des Krisenstabs Dirk Käsbach.

28 Personen, darunter die Infizierten und die Kontaktpersonen der Kategorie I, sind zurzeit in der Paul-Moor-Schule in Oberpleis untergebracht. Am Dienstag ziehen die letzten nichtinfizierten Flüchtlinge aus dem dbb-Forum in Thomasberg zurück ins Haus Katharina, wo dann nur noch Menschen wohnen, die die Krankheit überstanden haben oder gar nicht erst infiziert waren. „Am 28. Mai enden die Quarantänezeiten für die letzten Kontaktpersonen. die in der Paul-Moor-Schule untergebracht sind“, so Käsbach. Wenn es bis dahin keine neuen Fälle gibt, könnte die ehemalige Schule dann wieder freigezogen werden.

Drachenfels-Foto sorgt für Ärger

Für große Aufregung im Netz sorgte am Montag ein Foto im General-Anzeiger vom Drachenfels am Wochenende, auf dem viele Menschen zu sehen sind, die sich nach Meinung der Facebook-User nicht an die Abstandsregeln gehalten haben. Viele stellten die Frage, ob es sich tatsächlich um ein aktuelles Foto handeln würde. „Die Menschen haben es immer noch nicht begriffen“, „Wozu denn noch alle Einschränkungen, wenn doch alle machen, was sie wollen“ oder „Ich sehe es kommen, dass in drei Wochen wieder alles gesperrt wird“, waren dabei noch drei der freundlicheren Kommentare.

Käsbach konnte dies nicht bestätigen. Der städtische Ordnungsdienst habe den Drachenfels am Wochenende zweimal pro Tag aufgesucht und bei diesen Gelegenheiten keine größeren Auffälligkeiten festgestellt. Hotspot in Königswinter sei das Rheinufer zwischen Fähre und Bootshaus gewesen. Die meisten der insgesamt 28 Feststellungen wegen unerlaubter Zusammenkünfte und Verstoßes gegen die Corona-Regeln seien dort registriert worden. „Diese Personen bekommen jetzt eine schriftliche Anhörung“, teilte der Erste Beigeordnete mit.

Das Ordnungsamt der Stadt Bad Honnef hat bei allen Kontrollen zusammen genommen bisher insgesamt 76 Verfahren wegen des Verstoßes gegen das Kontaktverbot nach Paragraf 12 CoronaSchVO einleiten müssen, also Gruppenbildungen von mehr als zwei und bis zu fünf Personen. Darüber hinaus wurde einmal ein Verfahren wegen illegalen Picknickens nach Paragraf 12, Absatz 5 CoronaSchVO eingeleitet: Drei Personen wurden bei einem Picknick mit einem Einweggrill angetroffen. Ein weiteres Verfahren befasste sich mit einem Verstoß nach Paragraf 9 Absatz 2 CoronaSchVO: Einem Kunden wurde Essen zum Direktverzehr in einer gastronomischen Einrichtung serviert.

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