Von Borkenkäfern befallen Fichten im Stadtwald Bad Honnef werden gefällt

Rhein-Sieg-Kreis. · Die Fällungen vom Borkenkäfer befallener Fichten im Bad Honnefer Stadtwald können fortgesetzt werden. Das besagt laut Rhein-Sieg-Kreis ein Zwischenbeschluss des Oberverwaltungsgerichtes Münster. Der BUND hatte die Arbeiten stoppen wollen.

 Winzger Schädling: Der Borkenkäfer bohrt sich durch die Rinde.

Winzger Schädling: Der Borkenkäfer bohrt sich durch die Rinde.

Foto: Frank Homann

Zu einer anderen Einschätzung als der Bund Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) kommt der Rhein-Sieg-Kreis, wenn es um eine  Zwischenentscheidung des Oberverwaltungsgerichtes (OVG) Münster zur  Borkenkäferbekämpfung im Bad Honnefer Stadtwald geht.

Der BUND hatte sich im Rechtsstreit zwischen dem BUND und dem Kreis an das OVG gewendet. Im Kern besagt dessen Zwischenentscheidung laut Kreis, dass alle vom Borkenkäfer befallenen Fichten bis auf einen Schutzstreifen von 15 Meter zum Laubwald weiterhin gefällt werden dürfen. Welche Bäume im Einzelnen mit welchen Gerätschaften gefällt werden, schreibe das Gericht nicht vor. Dies entscheide der Landesbetrieb Wald und Holz „nach forstwirtschaftlichen Gesichtspunkten und im Rahmen der ordnungsgemäßen Bewirtschaftung selbst“.

Der BUND hingegen hatte wissen lassen, dass seiner Ansicht nach mit dem OVG-Entscheid auch der Einsatz von Harvestern bis zur endgültigen Klärung vom Tisch und allein eine selektive Fällung von offenkundig befallenen Einzelfichten mittels Motorsäge zulässig sei. Nicht zulässig sei die Fällung sowohl gesunder als auch toter oder nicht mehr befallener Fichten sowie ein Abtransport der gefällten Bäume, so der BUND.

 Der Kreis teilte mit, er habe als Untere Naturschutzbehörde die Entscheidung gegenüber der Stadt Bad Honnef unmittelbar mit einem Bescheid umgesetzt. Nach Auffassung des Kreises hat das Gericht in diesem „Hängebeschluss“ sowohl die Interessen der Stadt und des Kreises, als auch die des BUND bis zur endgültigen Entscheidung „ausreichend und klug berücksichtigt“. Die Stadt könne „die erforderlichen Fällarbeiten zum Schutz der noch nicht befallenen Fichtenbestände fortführen, ohne dass die Wünsche des BUND nach einer Walderneuerung durch natürliche Sukzession im Schutz der abgestorbenen Bäume ins Leere laufen“.

Im Kern geht es darum, wie auf den vom Borkenkäfer befallenen Flächen vor dem Hintergrund des Klimawandels ein widerstandsfähiger Wald entwickelt werden kann. Der Kreis votiere mit dem Landesbetrieb Wald und Holz und der Stadt für gezielten Waldumbau. Der BUND hingegen wolle die Flächen sich selbst überlassen und gegen den Borkenkäfer nicht weiter vorgehen.

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