Vandalismus im Naturschutzgebiet Unbekannte zerstören im Siebengebirge Hinweise auf „Wege zur Wildnis“

Siebengebirge · Zum wiederholten Mal haben Unbekannte Beschilderungen im Naturschutzgebiet Siebengebirge mutwillig zerstört. Diesmal traf es Hinweise auf die „Wege der Wildnis“.

 Eine Beschädigung, die nicht zufällig entstanden sein kann: Unbekannte haben sich an Hinweisen zu den „Wegen zur Wildnis“ zu schaffen gemacht.

Eine Beschädigung, die nicht zufällig entstanden sein kann: Unbekannte haben sich an Hinweisen zu den „Wegen zur Wildnis“ zu schaffen gemacht.

Foto: VVS

„Es gibt Dinge“, sagt Werner Stieber, Geschäftsführer des Verschönerungsvereines für das Siebengebirge (VVS), „die werde ich nie verstehen“. So geschehen im Naturschutzgebiet Siebengebirge: Bei einer Wanderung am Sonntag musste ein Ehrenamtlicher des Vereins feststellen, dass Unbekannte Beschilderungen zum VVS-Projekt „Wege zur Wildnis“ beschädigt hatten. Teils war versucht worden, die Hinweise von den an den „Wildnisfenstern“ aufgestellten Pfählen mit roher Kraft abzuziehen, an anderer Stelle waren die Schilder offenkundig durchschnitten worden.

Erst im November waren die fünf Wege zur Wildnis eröffnet worden (der GA berichtete). Bekanntlich hatte sich der VVS als erster Privateigentümer von Wald 2010 gegenüber dem Land verpflichtet, zwei Drittel seiner Fläche, also rund 530 Hektar, nicht mehr zu bewirtschaften im Sinne eines Wildnis-Entwicklungsgebietes.

35 Kilometer „Wege zur Wildnis“ im Siebengebirge

Die „Wege zur Wildnis“, insgesamt 35 Kilometer, werden in einer 170 Seiten starken Broschüre beschrieben. Ziel ist es, durch Kombination von Broschüre und Markierungen an den sogenannten Wildnisfenstern die Besonderheiten einer natürlichen Waldentwicklung sichtbar zu machen. Gefördert wurde das Projekt von der NRW-Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege sowie der Städte- und Gemeinden-Stiftung im Rhein-Sieg-Kreis der Kreissparkasse Köln. Stieber: „Hier werden zusätzlich auch Fördermittel vernichtet. Das ist ganz klarer Vandalismus.“

Schilder zum Wegegebot sind gestohlen worden

„Auch die neuen Hinweisschilder bezüglich des Wegegebotes scheinen nicht jeden zu erfreuen“, berichtet Stieber. Bei Hohenhonnef zum Beispiel sei eines der zweisprachig ausgeführten Schilder, die an Besucher appellieren, nicht diese Trampelpfade, sondern nur die ausgewiesenen Wege zu nutzen und so die Natur zu schützen, verschwunden. Dies ist wie auch mutwillige Zerstörung im Siebengebirge generell kein Einzelfall. So war im vergangenen Sommer unter anderem das Holzkreuz am Tränkepohl auf dem Weg zur Löwenburg umgestoßen worden.

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