Kreis beklagt Diebstähle in Naturschutzgebieten Verbotsschilder verschwinden im Siebengebirge

Siebengebirge · Dass es in Pandemiezeiten immer mehr Menschen in die Natur vor der eigenen Haustüre zieht, sehen die Mitarbeiter des Ordnungsaußendienstes des Kreises derzeit an einem sehr ärgerlichen Detail: Immer mehr Verbotsschilder in den Naturschutzgebieten werden zerstört, gestohlen oder übermalt.

 Immer mehr Schildern in den Naturschutzgebieten des Kreises werden zerstört, übermalt oder sogar gestohlen.

Immer mehr Schildern in den Naturschutzgebieten des Kreises werden zerstört, übermalt oder sogar gestohlen.

Foto: Rhein-Sieg-Kreis

In den Naturschutzgebieten des Rhein-Sieg-Kreises – insbesondere im auch im Siebengebirge – werden derzeit immer häufiger Beschilderungen beschädigt oder gestohlen. „Stellenweise häufen sich diese Fälle so sehr, dass unser Team des Ordnungsaußendienstes kaum hinterherkommt, diese zu ersetzen“, sagt Rainer Kötterheinrich, Leiter des Amtes für Umwelt- und Naturschutz des Rhein-Sieg-Kreises. „Dabei ist das kein Kavaliersdelikt“, stellt er fest. „Wer Schilder beschädigt oder stiehlt, begeht eine Straftat.“

Hintergrund: Der Rhein-Sieg-Kreis arbeitet seit Monaten gezielt daran, die Beschilderung zu überprüfen und zu optimieren. Sie soll es Erholungssuchenden einerseits erleichtern, sich mit dem Rad oder zu Fuß auf den zugelassenen Wegen zu bewegen. Andererseits sollen die Schilder auch die Natur schützen.

Neue Schilder werben, keine Trampelpfade zu benutzen

Verbotsschilder im Siebengebirge machen mittlerweile auf ausgetretene Pfade aufmerksam, die aus Naturschutzgründen nicht genutzt werden dürfen. Seit März werben beispielsweise Schilder zweisprachig – deutsch und englisch – dafür, diese Trampelpfade nicht zu beschreiten, sondern nur die befestigten, ausgewiesenen Wege zu benutzen.

Das Grundproblem besteht darin, dass vielen Besucher nicht bewusst ist, dass sie inmitten eines Naturschutzgebietes verbotene Wege beschreiten. Ziel des Rhein-Sieg-Kreises als Untere Naturschutzbehörde ist es darum, ein besseres Unrechtsbewusstsein dafür bekommen. Der Ordnungsaußendienst des Kreises erlebt immer wieder, dass bestehende Schilder, darunter jene, die unmissverständlich auf ein Naturschutzgebiet hinweisen, vielfach missachtet werden – insbesondere an Trampelpfaden am Stenzelberg, am Kutscherweg sowie am Aufgang zur Wolkenburg. Während der Corona-Pandemie und der damit zunehmenden Lust an Wanderungen vor der eigenen Haustüre habe diese Problematik eindeutig zugenommen.

Ein weiteres neues Schild soll im Siebengebirge mit einem unzweideutigen Piktogramm (einer aufgerichteten Hand) und dem Wort „Stopp“ für Aufmerksamkeit sorgen. Am Stenzelberg und an der Wolkenburg sind diese lila umrandeten Verkehrszeichen bereits aufgestellt worden, berichtet die Kreisverwaltung. Künftig sollen sie unter anderem noch am Ofenkaulenberg zu sehen sein. Wer sich daran nicht hält, muss mit Bußgeldern rechnen. Der Ordnungsaußendienst ist derzeit verstärkt an vielen Stellen im Naturschutzgebiet Siebengebirge unterwegs.

Radfahrer markieren eigenhändig neue Radwege mit gelber Farbe

Wer von den Beamten auf einem Trampelpfad – sei es als Radfahrer oder als Wanderer – erwischt wird, muss mit einem empfindlichen Knöllchen rechnen. Wie beim Falschparken sind aktuell bis zu 55 Euro für denjenigen fällig, der auf nicht ausgewiesenen Wegen wandelt. Zur besseren Unterscheidung, welche Pfade ganz offiziell genutzt werden dürfen, müssen sich die Nutzer der Wege nur zwei Farben merken: Tafeln kennzeichnen die erlaubten Wege für Radfahrer mit gelben Dreiecken, für Wanderer mit roten Dreiecken. Der Kreis hofft damit der Aufstellung der neuen Schilder auf einen positiven Effekt und ein Ende der Diskussionen darüber, von den Einschränkungen im Naturschutzgebiet nichts gewusst zu haben. So berichtet der Ordnungsaußendienst etwa von der Dreistigkeit, dass Radfahrer bereits mit gelben Sprühdosen gesichtet worden sind, die illegalerweise ihrerseits eigenhändig neue Radrouten mit mitgebrachter gelber Farbe ausweisen wollten.

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