Alfred Josef Marmann liest in Königswinter Vom Unglück, im Siebengebirge Gold zu finden

Königswinter · Der Autor Alfred Josef Marmann stellt in Königswinter seinen Roman „Aurum“ vor

 Dass auch im Siebengebirge Gold zu finden sein müsste, thematisiert Alfred Marmann in seinem Roman „Aurum“.

Dass auch im Siebengebirge Gold zu finden sein müsste, thematisiert Alfred Marmann in seinem Roman „Aurum“.

Foto: Frank Homann

Gold zählt zu den ersten Metallen, die von Menschen verarbeitet wurden und hat bis heute von seiner Attraktivität nichts verloren. Als Werkstoff punktet Gold mit seiner leichten Legierbarkeit, also der Zusammenschmelze mit anderen Metallen, und einer moderaten Schmelztemperatur. Die Vorkommen an Gold in Europa sind eher unbedeutend, Rumänien, Bulgarien, Schweden, Finnland werden da benannt. Umso mehr erstaunt es, wenn ein Goldfund tatsächlich im Siebengebirge verortet wird.

Für seinem Roman „Aurum“ (lateinisch Gold) hat Autor Alfred Josef Marmann genau das getan: Mitten im Siebengebirge findet die Hauptperson Manfred Hartung auf einem Spaziergang Gold. „Als er bei einem Felsen im nahen Bachtal vorbei stapfte, blinkte es ihn an, nur einen kurzen Augenblick aber wie ein kleiner Blitz, ein goldgelber Strahl, ein Funkeln, so kurz, dass er diesen kleinen Stich ins Auge bei diesem ersten Mal gar nicht bewusst wahrnahm“.

Eine schicksalhafte Begegnung mit dem Gold

In seiner Lesung im „Eselstall“ in Königswinter nahm Marmann die Besucher mit auf die schicksalhafte Begegnung mit dem Gold, die den Protagonisten einige Jahre begleiten sollte. „Das ist natürlich reine Fiktion“, gab Marmann an. Der promovierte Sozial- und Geisterwissenschaftler lebt im Westerwald, ist aber häufig im Siebengebirge unterwegs. Seit jeher gilt sein Interesse der Geologie. „Das ist in meinen Roman eingeflossen“, so Marmann.

Inspiriert hätten ihn zwei Informationen. Zum einen hätte der Forscher Kevin Brown aus Neuseeland in seinen Erkenntnissen Vulkane als reine „Goldfahrstühle“ bezeichnet. Und da im Siebengebirge vor 25 bis 15 Millionen Jahren rund 35 Vulkane aktiv gewesen seien, könne es ja durchaus sein, dass auch im Siebengebirge bei den Ausbrüchen in den Ausschwemmungen Gold dabei gewesen sei. Zum anderen hätte 2004 ein Rentner in Thüringen im Schwarzatal den zweitgrößten Goldnugget-Fund in Deutschland entdeckt. Was seinerzeit zu einem wahren Goldrausch in der Region geführt habe, so der Autor.

Vulkane im Siebengebirge gelten als „Goldfahrstühle“

Vor diese Hintergründe setzte Marman seinen 591 Seiten starken Roman „Aurum“. Die Handlung führt die Hauptperson in nahezu skurrile Lebensumstände. Der Rentner Manfred Hartung behält seinen Fund, der sich als ergiebige Goldader herausstellen sollte, für sich, anstelle, wie man annehmen könnte, sich an dem Fund zu bereichern. Im Laufe der kommenden Jahre legt er sich an der Goldader unter Tage ein eigenes kleines Bergwerk an, in dem er Nuggets abträgt, diese einschmelzt und zu kleinen Goldherzen verarbeitet. Diese versteckt er zu Hause in einem Tischbein. Gelegentlich verkauft er einige Goldherzen und spendet den Erlös an die Kinderkrebshilfe.

Als er eines Tages in seiner Goldmine einen Unfall erleidet, sich noch ins Freie schleppen kann und sich danach mit einem gestörten Erinnerungsvermögen und langem Koma in einem Krankenhaus wiederfindet, nimmt die Katastrophe seinen Lauf. Zunehmend gerät er mit seinem Goldgeheimnis in Isolation und das erst recht, als sein Geheimnis auffliegt. „In dem Buch wird das Psychogramm eines Menschen gezeichnet, der entscheidende Lebensfehler macht“, erklärte Marmann.

Gespannt folgten die Zuhörer im Eselstall in Marmanns Leseausschnitten dem Weg des unglücklichen Goldfinders, der versäumt hat, sein Glück zu teilen. Der Roman "Aurum" ist im Verlagsportal Bookmundo erschienen (ISBN: 9789403630885) und kostet 19,96 Euro.

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