Weinlese im Siebengebirge beginnt Winzer hoffen noch auf ein paar Sonnenstunden

Siebengebirge · Der Beginn der Weinlese in Bad Honnef und Königswinter steht bevor. Doch der viele Regen in diesem Sommer hat den Reben auch zu schaffen gemacht. Aus Erfahrung wissen die Winzer, wie der Jahrgang 2021 sich im Fass machen dürfte.

 In Kürze startet die Weinlese wir hier im Wingert in Oberdollendorf.

In Kürze startet die Weinlese wir hier im Wingert in Oberdollendorf.

Foto: Frank Homann

Sie stellen sich auf viel Arbeit ein und sind doch verhalten optimistisch. Gestärkt mit viel Lob für Ihre aktuellen Weine starten die Winzer im Siebengebirge in die Weinlese. Ihr größter Wunsch: Sonne und Trockenheit.

Stolz informierte Josef Blöser in Oberdollendorf über die Ergebnisse der diesjährigen Qualitätsprüfung der Landwirtschaftskammer NRW. Die drei Winzerbetriebe im Siebengebirge, Blöser, Broel und Pieper, wurden mehrfach mit Prämierungen in Silber und Bronze ausgezeichnet. Auch wenn es diesmal nicht für Gold gereicht hat, sehen die Winzer darin eine wichtige Auszeichnung ihrer Leistung und Leidenschaft.

Prämierungen für den Jahrgang 2020

Denn es galt nicht nur, andere Winzer zu überzeugen, sondern auch Weinhändler, Weinkontrolleure und Verbraucher. Biowinzer Kay Thiel, der unter anderem in Niederdollendorf Wein anbaut, beteiligte sich an der Prüfung in Koblenz und brachte ebenfalls Prämierungen mit zurück ins Rheinland.

Die Frage, wie es um die Qualität des Jahrgangs 2021 steht, entscheidet sich in den nächsten Tagen. Alle Winzer hoffen dabei auf noch etwas mehr Sonne. Vor allem die verregneten Monate Juni und Juli hatten den Winzern Sorgen bereitet, berichteten sie. Durch die Feuchtigkeit breitete sich die Infektionskrankheit „Falscher Mehltau“ in den Weinbergen aus.

Die Sonne muss noch mitspielen

Felix Pieper, der rund 9,3 Hektar Fläche am Drachenfels bewirtschaftet, gibt sich aktuell dennoch verhalten optimistisch: „Wenn die Sonne mitspielt, bin ich der Meinung, dass eine gute Qualität am Stock hängt.“ Bernd Blöser, der in Oberdollendorf 7,2 Hektar Weinberge bewirtschaftet, plant, am 20. September mit der Ernte zu starten und ahnt schon jetzt: „Das wird viel Arbeit. Es war zu nass, wir müssen viel auslesen.“ Kay Thiel hat schon vor der eigentlichen Lese damit begonnen, die schlechten Trauben zu entfernen. „Dann schlafe ich besser.“

Dankbar für die zuletzt warmen Tage ist der Rhöndorfer Winzer Karl-Heinz Broel, der 2,4 Hektar bewirtschaftet. „Die Sonne in den vergangenen Tagen hat dem Wein gut getan“, erklärte er und ergänzt: „Gut wäre jetzt eine stabile Hochdrucklage. Dann kommen wir mit einem blauen Auge davon.“

Ohne Unterstützung ist die Weinlese nicht zu schaffen. Zu den Erntehelfern gehören überwiegend lokale Kräfte, die teils seit Jahren dabei sind, und viele Freunde der Winzer. „Gemeinsame Kaffeepause im Weinberg und einen Federweißer am Abend nach getaner Arbeit gehören bei uns auf jeden Fall dazu“, beschreibt Josef Blöser den Ablauf eines klassischen Erntetages. Und genau die starten in wenigen Tagen.

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