Salz und Sole im Depot Winterdienste im Siebengebirge stehen in den Startlöchern

Siebengebirge · Die Städte Bad Honnef und Königswinter sehen sich mit 80 Tonnen Streumittel für Wintereinbrüche auf den Straßen gewappnet.

 Auf klirrend kalte Temperaturen sowie vereiste und verschneite Straßen sind die Winterdienste im Siebengebirge vorbereitet.

Auf klirrend kalte Temperaturen sowie vereiste und verschneite Straßen sind die Winterdienste im Siebengebirge vorbereitet.

Foto: Frank Homann

Auch das Rheinland kann Winter, das Siebengebirge erst recht. Noch im vergangenen Februar etwa hatte Tief „Tristan“ dem Rheintal eine Schneeschicht und den Rodelhängen im Siebengebirge einen Ansturm beschert. Rund um den Oelberg ist in diesem noch frühen Winter die ein oder andere Schneeflocke bereits gefallen, am Wochenende könnten es nach den Vorhersagen der Meteorologen ein paar Flocken mehr werden. Minustemperaturen, Schnee- und Eisglätte heißt dann auch wieder erhöhte Alarmbereitschaft für den Winterdienst. Die Städte Bad Honnef und Königswinter haben sich gewappnet.

Rund 80 Tonnen Streumittel stehen derzeit für den Winterdienst in Bad Honnef und Aegidienberg zur Verfügung. „Diese Menge hat in den vergangenen Jahren immer ausgereicht“, so Klaus Linnig, Leiter Zentrale Dienste bei der Stadt Bad Honnef. Sollte das Material dennoch knapp werden und es zu Lieferengpässen kommen, stünden dem Bau- und Betriebshof noch einige Tonnen Sand und Splitt als abstumpfende Streumittel zur Verfügung, wie Linnig.

Die Vorbereitungen für die Wintersaison 2021/22 haben bereits vor Wochen begonnen. In Bad Honnef werden die Teams und die dazugehörigen Fahrzeuge nach Einsatzwochen eingeteilt. „Je Einsatzwoche befinden sich rund zehn Mitarbeiter im Winterdienst, hinzu kommen noch sechs Fahrzeuge“, so Linnig. Die erforderlichen Reserven an Streumitteln werden wieder aufgefüllt und während der Wintermonate regelmäßig beziehungsweise je nach Verbrauch wieder ergänzt, um Engpässe tunlichst zu vermeiden. Gründlich gewartet und getestet werden kurz vor Beginn der Saison dann auch noch einmal alle Maschinen und Anbaugeräte, die beim Räumdienst zum Einsatz kommen.

Winterdienste im Siebengebirge: Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt rücken sie aus

Wirklich überrascht werden die Winterdienst-Teams von Schnee- und Eisglätte allerdings selten. „Dazu sind die Wettervorhersagen mit den Jahren einfach zu präzise geworden“, so Linnig. Generell rücken die Mitarbeiter bei Temperaturen um den Gefrierpunkt aus, kontrollieren den Straßenzustand und reagieren bei Glätte. Schwieriger wird es bei beim typisch rheinländischen Wettermischmasch mit einstelligen Plusgraden auf dem Thermometer. „Dann gilt für das Team eine Rufbereitschaft“, erklärt Linnig. Deren Leiter kontrolliert die Straßen und Wege auf Glatteis und löst bei Bedarf telefonisch den Einsatz aus.

Umsicht und eine gewisse Routine sind für die Touren mit dem Streuwagen erforderlich. Schwierig wird es etwa auf Brücken, Steilstücken und engen Straßen, wie Linnig aufzählt. Auch unübersichtliche Verkehrslagen sind für die Winterdienst-Teams mitunter schwierig. „Auf diesen Flächen ist auch die Erwartung an die Verkehrssicherheit besonders hoch, daher muss hier besonders umsichtig und gründlich gestreut werden“, so Linnig.

Nicht anders lautet die Einschätzung in der Nachbarstadt Königswinter. Schulwege und steile Straßenabschnitte wie etwa die Unterdorfstraße in Eudenbach oder die Schnepperother Straße bei Sassenberg gehören zu den bekannten kritischen Stellen im Stadtgebiet, zu denen der Streuwagen als Erstes mit seinem Salz-Sole-Gemisch ausrückt. Rund 300 Tonnen Streumittel hat die Stadt vorrätig. Aber auch verengte Straßen, etwa durch Falschparker, erschweren die Arbeit des Räumdienstes. Bei jeder Tour, für die der jeweilige Streckenverlauf genau vorgegeben ist, führen die Mitarbeiter Protokoll und vermerken Uhrzeiten und mögliche Hindernisse auf ihrem Weg.

Winterdienste im Siebengebirge: In Königswinter arbeiten 40 Mitarbeiter in Wechselschichten

Bereits vor einigen Wochen sind die Tourenpläne überarbeitet, die Mitarbeiter eingewiesen, der Dienstplan und die Rufbereitschaft sichergestellt worden, erklärt der Technische Dezernent Theo Krämer. 40 Mitarbeiter und zwölf Fahrzeuge kommen im Stadtgebiet in Wechselschichten zum Einsatz. Ob, wann und wo entscheidet der Schichtleiter, der je nach Witterung zwischen 2 und 22 Uhr Kontrollfahrten im Stadtgebiet durchführt und bei Bedarf die Teams aktiviert.

Insgesamt 31 Mal ist der Räumdienst der Stadt Königswinter im vergangenen Jahr ausgerückt, in Bad Honnef liegt Klaus Linnig die genaue Zahl nicht vor, die Zahl der Einsätze habe sich aber „im Schnitt der vergangenen drei bis vier Jahre bewegt“. Ob an diesem Wochenende die Winterdienste im Siebengebirge zum Einsatz kommen, bleibt abzuwarten. In den kommenden Tagen allerdings dürften die Teams eine ruhige Nacht haben: Die Meteorologen erwarten für das Rheinland zweistellige Plusgerade.

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