Nahverkehr im Rhein-Sieg-Kreis Ab Juni fahren die Busse wieder nach Rheinland-Pfalz

Rhein-Sieg-Kreis · Die Rhein-Sieg-Verkehrsgesellschaft (RSVG) verbessert das Angebot zwischen Rhein-Sieg-Kreis und Kreis Neuwied. Fahrgäste müssen bald nicht mehr umsteigen oder zu Fuß über die Landesgrenze nach Rheinland-Pfalz.

 Stellen die neuen Verbindungen vor: (von links) RSVG-Geschäftsführer Volker Otto, Beigeordneter Michael Mahlert, die Landräte Sebastian Schuster und Achim Hallenbach und Bürgermeister Michael Christ.

Stellen die neuen Verbindungen vor: (von links) RSVG-Geschäftsführer Volker Otto, Beigeordneter Michael Mahlert, die Landräte Sebastian Schuster und Achim Hallenbach und Bürgermeister Michael Christ.

Foto: Meike Böschemeyer

Bislang mussten die Fahrgäste zu Fuß über die Landesgrenze, ab dem 1. Juni ist damit Schluss. Dann werden die Buslinien 522, 539 und 564 aus und nach Rheinland-Pfalz wieder durchgehend fahren. Die Linien übernimmt die Rhein-Sieg-Verkehrsgesellschaft (RSVG). Wie der Verkehr über die Landesgrenze aussehen soll, erläuterten Vertreter des Rhein-Sieg-Kreises, des Landkreises Neuwied und der RSVG am Donnerstag in einer gemeinsamen Pressekonferenz in Troisdorf.

Dass die Fahrgäste seit Januar in in Sassenberg, Obereip und am Forum Windhagen umsteigen mussten, war die Folge einer Kündigung des Kooperationsvertrags durch das Bus-Unternehmen Martin Becker (der GA berichtete). Den neuen Kooperationsvertrag zwischen den Kreisen bezeichneten die Landräte Achim Hallerbach (Neuwied) und Sebastian Schuster als Fortsetzung einer erfolgreichen interkommunalen Zusammenarbeit.

Anschluss an den Rhein-Sieg-Express

Die RSVG übernimmt nicht nur die Linien, sie will auch das Angebot verbessern. „Wir haben die Linien überarbeitet und die Fahrpläne runderneuert“, fasste Christoph Groneck zusammen, Projektleiter für Nahverkehrsplanung im Rhein-Sieg-Kreis. Auf der Linie 564 zwischen Asbach und Eitorf soll ein Stundentakt mit direktem Anschluss an den Rhein-Sieg-Express eingerichtet werden.

Das bedeute für die Fahrgäste, dass sie stündlich von Asbach nach Köln fahren können und nur einmal umsteigen müssen. Zwischen Asbach und Hennef soll stündlich ein Bus fahren, morgens und nachmittags zeitweise halbstündlich. Bislang fuhr morgens zwischen 5.46 Uhr und 8.04 gar kein Bus aus Asbach nach Hennef.

Die Fahrwege der Linien 522 und 539 zwischen Buchholz und Asbach werden systematisiert: Das bedeutet, die Linie 539 fährt immer über Limbach, die Linie 564 immer über Rindhausen. Systematischer sollen auch die Anschlüsse zwischen den Buslinien 522 und 564 in Asbach sowie 522 und 539 in Buchholz werden, der Industriepark Nord Buchholz und das Vorteil Center Asbach sollen besser angebunden werden.

Anbindung von Asbach nach Köln

Insgesamt werden die Busse häufiger unterwegs sein, zunächst allerdings nur montags bis freitags. Fahrten abends und an den Wochenenden sollen bei einer zweiten Ausbaustufe kommen. Hallerbach ebenso wie Michael Christ, Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG) Asbach, betonten, wie wichtig die Anbindung über die Landesgrenze und nach Köln sei. „Die meisten Asbacher orientieren sich nach Norden“, so Christ.

Das lassen sich der Landkreis Neuwied und die VG Asbach einiges kosten: 3,70 Euro pro gefahrenen Kilometer bekommt die RSVG, das sind insgesamt 925 000 Euro. Die Gemeinde Asbach beteiligt sich mit 75 000 Euro, von dem Gesamtpreis gehen außerdem die Einnahmen aus den Fahrkarten ab. Wie viel das sein wird, ist noch unklar, denn das Busunternehmen hat seine Kalkulation nicht offen gelegt.

Mit der Übernahme der Buslinien in rheinland-pfälzisches Gebiet kehre die RSVG in eines ihrer traditionellen Bedienungsgebiete zurück, so Christoph Groneck. Der öffentliche Linienverkehr zwischen Hennef und Asbach geht auf die ehemalige Rhein-Sieg-Eisenbahn zurück, die 1973 von der RSVG übernommen worden ist. Bis 1956 gab es auch Personenverkehr auf der Schiene.

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