Regionalbahn 23 Arbeiten auf der Voreifelstrecke im Zeitplan

RHEIN-SIEG-KREIS/BONN · Die Masse an Baumaterial, die zurzeit auf der Strecke der Regionalbahn 23 bewegt wird, ist nur schwer vorstellbar. Darum hatte Florian Bonn von der Deutschen Bahn (DB) auch zwei Beispiele für die rund 150.000 Tonnen parat.

"Die Masse entspricht 750 Einfamilienhäusern oder der Hälfte der Masse des Kölner Doms", erläuterte der Mitarbeiter der DB Projektbau. Als Projektleiter ist er für den aktuell stattfindenden zweigleisigen Ausbau der Voreifelstrecke zwischen Witterschlick und Duisdorf verantwortlich. Wie berichtet, ist die Strecke auf diesem Abschnitt deshalb gesperrt, es fahren Ersatzbusse.

Über den Stand der Arbeiten hatten Florian Bonn und andere DB-Mitarbeiter nun bei einem Tag der offenen Baustelle Anwohner und Politiker informiert. Nach DB-Angaben liegen die Arbeiten, die mit den Sommerferien am 7. Juli begonnen haben, im Zeitplan. "Regen am Beginn der Ferien hatte uns ein wenig Kopfzerbrechen bereitet", sagte Bonn.

Allerdings hätte man die leichte Verzögerung wieder herausgeholt. "Wir sind sogar ein paar Stunden vor der Zeit." Wie Manfred Ziegerath von der Pressestelle der Deutschen Bahn erläuterte, sei der zweigleisige Ausbau der Strecke notwendig, um den Takt auch dann einhalten zu können, wenn im Dezember die beiden neuen Haltepunkte Endenich-Nord und Alfter-Impekoven in Betrieb genommen werden.

Die Arbeiten dafür können ganz schön laut werden. Etwa, wenn ein Güterzug im Schritttempo über die Schienen fährt, um neuen Schotter zwischen die Schwellen abzulassen. Verbaut werden aber nicht nur 30 000 Tonnen Schotter, sondern unter anderem auch 11.000 Schwellen und 14 Kilometer Schienen. Denn: Es wird nicht nur das zweite Gleis errichtet, sondern das vorhandene erneuert.

"Wir wollen hier eine Anlage so errichten, dass wir 25, 30 Jahre Ruhe haben", sagte Heiner Schwarz von der DB Netz AG. Wie er weiter ausführte, soll ab dem 18. August die Strecke wieder eingleisig befahren werden. Auf dem zweiten Gleis soll mit dem Fahrplanwechsel am 14. Dezember gefahren werden. Laut Schwarz sollen dafür eine Woche vorher im Euskirchener Stellwerk die notwendigen Änderungen erfolgen. Laut Deutscher Bahn sind die lärmintensivsten Bauarbeiten abgeschlossen.

Nach Angaben von DB-Mitarbeitern könnte es aber nochmals bei den sogenannten Stopfarbeiten laut werden. Diese dienen dazu, unter anderem Unebenheiten in der Gleisanlage auszugleichen. "Wir haben bisher keinen Grund zur Klage", berichtete dazu ein unmittelbarer Anwohner der Baustelle. Der Lärm hielte sich in Grenzen und die Bauarbeiter seien immer freundlich.

Ein anderer Anwohner sieht die Sache ein wenig anders. "Es ist schon laut und eine Beeinträchtigung", sagte er. "Aber das lässt sich ja nicht vermeiden." Er habe bereits das Angebot der Bahn angenommen, in ein Hotel auszuweichen. Aber letztlich sei das auch nicht optimal.

"Man will ja schon lieber zu Hause übernachten." In der Tat hat die Bahn im Bonner Stadtbezirk Hardtberg zehn Hotelzimmer geblockt. Diese können nach einer Einzelfallprüfung von Lärmgeschädigten in Anspruch genommen werden. Laut Florian Bonn haben das bisher rund 30 Personen getan.

Ausfälle bei der RB 23

Auf der Voreifelstrecke ist es am Dienstagnachmittag zu Zugausfällen gekommen. So warteten unter anderem rund 50 Reisende, die mit dem Schienenersatzverkehr von Duisdorf nach Witterschlick gekommen waren, vergeblich auf den Zug in Richtung Euskirchen, der planmäßig um 15.59 Uhr fahren sollte. Wie ein Bahnsprecher auf Anfrage mitteilte, war ein Zug aufgrund einer technischen Störung im eingleisigen Abschnitt der Strecke liegengeblieben. Daher seien in der Folge zwei Züge auf dem Abschnitt zwischen Rheinbach und Witterschlick ausgefallen.

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