Verhandlung vor dem Amtsgericht Siegburg Auseinandersetzung um aus dem Fenster geworfenen Müll

Siegburg · Ein 42-Jähriger schubste und trat einen 23-Jährigen in Folge einer Auseinandersetzung um achtlos weggeworfenen Müll. Vor Gericht erhielt der Angeklagte nun sechs Monate auf Bewährung wegen einfacher Körperverletzung.

 An einer Tankstelle in Siegburg gerieten zwei Männer in eine körperliche Auseinandersetzung. (Symbolbild)

An einer Tankstelle in Siegburg gerieten zwei Männer in eine körperliche Auseinandersetzung. (Symbolbild)

Foto: dpa/Carsten Koall

Das Urteil fiel milder aus, als von der Staatsanwaltschaft gefordert: Wegen einfacher Körperverletzung wurde ein 42-Jähriger am Mittwoch im Amtsgericht Siegburg zu sechs Monaten Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt. Der einschlägig Vorbestrafte hatte am Mittag des 17. Oktober einen 23-Jährigen an einer Tankstelle in Siegburg angegriffen, zu Boden geworfen und getreten. Dabei erlitt der Student Prellungen an den Rippen, der Hüfte und am Bein.

Wie sich in der Beweisermittlung herausstellte, hatten beide Parteien mit ihren Fahrzeugen an besagtem Sonntag längere Zeit an der Tankstelle angestanden. Nachdem der 42-Jährige, der mit seiner Beifahrerin in einem Jaguar-Cabriolet saß, getankt und Zigaretten geholt hatte, soll er ungeduldig gehupt haben. Er konnte wegen eines vor ihm stehenden Fahrzeugs einer gemeinnützigen Organisation nicht losfahren. Laut Aussage des Geschädigten warf er die Plastikverpackung der Zigarettenschachtel aus dem Seitenfenster.

Bewährung wegen Festanstellung

Das brachte die Freundin des 23-Jährigen in dem dahinter stehenden Pkw auf. Sie stieg aus dem Auto und sammelte den Müll ein, um ihn in den Papierkorb zu werfen. Daraufhin warf der Mann auch seine medizinische Maske aus dem Fenster. Der junge Mann aus dem hinteren Wagen stieg nun ebenfalls aus, hob die Maske auf und warf diese wieder in das offene Fenster zurück. Wie ein Überwachungs-Video der Tankstelle zeigte, sprang der Angeklagte daraufhin aus dem Auto und verfolgte den sich entfernenden Studenten. Er schubste den Geschädigten, sodass dieser zu Boden fiel. Dort soll ihm der 42-Jährige noch einen Tritt gegen das Schienbein versetzt haben.

Die 19-jährige Beifahrerin eilte ihrem Freund zu Hilfe, ging bei dem Gerangel jedoch auch zu Boden. Ebenfalls hinzu kam die 30-jährige Beifahrerin des Angreifers, die später vor Gericht als Zeugin aussagte. Da der Angeklagte, der schon mehrfach wegen Bedrohung und Körperverletzung auffällig geworden ist, einen festen Job hat, wurde seine Freiheitsstrafe zur Bewährung ausgesetzt. Die Herabsetzung von gefährlicher auf einfache Körperverletzung erfolgte laut dem vorsitzenden Richter, da der Angeklagte nur mit Turnschuhen nach dem Geschädigten getreten hatte.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort