Rhein-Sieg-Kreis/Bonn Bahn setzt auf leisere Bremsen - Ausschüsse informieren sich über Lärmschutz

RHEIN-SIEG-KREIS · Mit dem Thema Bahnlärm beschäftigten sich am Freitag die Planungsausschüsse des Rhein-Sieg-Kreises und der Stadt Bonn in einer gemeinsamen Sitzung. Der Bad Honnefer Gerd Kirchhoff stellte die Ziele der Initiative "Bin gegen Bahnlärm" vor, Bernhard Koch von der DB Netz AG berichtete über die Bemühungen der Bahn um Lärmschutz.

Kirchhoff nannte als kurzfristige Forderungen etwa Tempolimits und Nachtfahrverbote für laute Güterzüge in Wohngebieten, aber auch die Umrüstung von Güterwagen auf "Flüsterbremsen". Mittelfristig müsse zudem über Alternativstrecken zum Rheintal nachgedacht werden, so Kirchhoff: Er nannte die Eifelstrecke Köln-Trier und die Siegstrecke. Sie müssten "ertüchtigt" werden, zumal sie nur eingleisig sind und auch manch ein Tunnel für Güterverkehr ungeeignet ist. "Die Anwohner dieser Strecken werden nicht begeistert sein. Aber es kann nicht sein, dass der ganze Verkehr nur durch das Rheintal fließt", so Kirchhoff. "Ich befürchte, dass die Solidarität begrenzt ist", sagte der SPD-Kreis- und Landtagsabgeordnete Dirk Schlömer. Er habe Zweifel, ob die Siegstrecke überhaupt geeignet sei. Der CDU-Kreistagsabgeordnete Oliver Krauß erklärte, dass der Einfluss von Bonn und dem Kreis begrenzt sei, da über die Korridore für den Güterverkehr auf EU-Ebene entschieden werde. Der Bonner Werner Esser (SPD) sprach sich für den Ausbau der Eisenbahninfrastruktur aus.

Laut DB-Mann Koch will die Bahn den Lärm bis 2020 um zehn Dezibel im Vergleich zum Jahr 2000 reduzieren. Große Bedeutung hätten dabei "Flüsterbremsen": Seit 2001 seien 7000 Wagen mit leisen K-Sohlen beschafft und 1250 alte Wagen umgerüstet worden. Für die flächendeckende Umrüstung setzt er auf die kostengünstigen LL-Sohlen, die ab 2013 verfügbar sein sollen.

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