Auszeichnung für Evangelische Jugendeinrichtungen Damit die Welt ein besserer Ort wird

Rhein-Sieg-Kreis/Bonn · Sie zeichnen sich durch ihren besonderen Einsatz rund um das Thema Fairer Handel aus. Dafür haben acht Jugendeinrichtungen der Evangelischen Kirchenkreise Bonn und an Sieg und Rhein das Zertifikat „Faires Jugendhaus“ erhalten.

 Rund um das Thema „Fairer Handel“ engagieren sich Jugendhäuser aus den Evangelischen Kirchenkreisen in Bonn und im Rhein-Sieg-Kreis.

Rund um das Thema „Fairer Handel“ engagieren sich Jugendhäuser aus den Evangelischen Kirchenkreisen in Bonn und im Rhein-Sieg-Kreis.

Foto: DPA

Wenn ein Bauer trotz harter körperlicher Arbeit seine Familie nicht ernähren kann, Kinder gefährliche Arbeit verrichten oder Menschen unter schlimmen Bedingungen arbeiten müssen, dann liegt das an ungerechten Welthandelsstrukturen. Abhilfe kann der Faire Handel schaffen. Denn diese Produkte werden zu fairen Bedingungen hergestellt und importiert. Im Jahr 2019 gaben Verbraucher bereits 1,85 Milliarden Euro für diese Produkte aus. Damit hat sich der Umsatz im Fairen Handel fast verdreifacht. Dass das Thema insbesondere auch bei jungen Menschen an Bedeutung gewinnt, zeigt die Tatsache, dass erstmals acht evangelische Jugendeinrichtungen die Zertifizierung zum „Fairen Jugendhaus“ absolviert haben. Und es waren die Jugendlichen selbst, die den Prozess mit anstießen.

„Junge Menschen haben sich eingesetzt und intensiv mit den Herausforderungen dieser Welt auseinandergesetzt“, sagte Stephan Langerbeins. Der Geschäftsführer des Evangelischen Jugendwerks Sieg-Rhein-Bonn lobte bei der virtuellen Verleihung der Plakette das Engagement und die Kreativität, mit dem die Jugendlichen bei der Sache waren. 56 Teilnehmer, darunter die Bürgermeister von Bonn, Gaby Mayer, Sankt Augustin, Max Leitterstorf, und Hennef, Mario Dahm, sowie die stellvertretenden Superintendenten der Kirchenkreise Bonn, Uwe Grieser, und An Sieg und Rhein, Carsten Schleef, schalteten sich dazu, um zu gratulieren. „Fairer Handel trägt dazu bei, dass wir in naher Zukunft in einer fairen Welt leben. Acht Einrichtungen auf einmal geben einen enormen Schub“, urteilte auch die Vorsitzende der Evangelischen Jugend im Rheinland, Fiona Paulus, mit Blick auf die Aktionen in den Jugendhäusern.

 Stephan Langerbeins moderierte die Zertifizierungsfeier.

Stephan Langerbeins moderierte die Zertifizierungsfeier.

Foto: Inga Sprünken

Fünf Kriterien müssen erfüllt werden

Ausgezeichnet wurden die Einrichtungen „Joki“ der Evangelischen Johanniskirchengemeinde Bonn-Duisdorf, „AdEK“ der Bonner Kreuzkirchengemeinde, der offenen Türen „Beuel-Nord“, „Beuel-Süd“, „Beuel-Mitte“ und „Blaues Haus“ der evangelischen Kirchengemeinde Beuel sowie „SonderBar“ in Sankt Augustin und „klecks“ in Hennef. Dort gibt es nicht nur faire Produkte zum Frühstück, sondern auch faire T-Shirts, faire Getränke und faire Süßigkeiten. Insgesamt fünf Kriterien mussten die Jugendhäuser erfüllen, die Claudio Gnypek und Andreas Roschlau festgelegt und überprüft hatten. „Dazu gehörte auch die Vernetzung der Jugendhäuser untereinander“, so Gnypek. Zweimal jährliche Aktionen wie Filmabende, Workshops, Info-Stände, Nachhaltigkeit und Öffentlichkeitsarbeit waren weitere Voraussetzungen.

Label gilt für drei Jahre

Die Jugendlichen selbst stellten ihre Einrichtungen in kleinen Videos vor. „Fairer Handel beinhaltet auch unseren Umgang mit Tieren“, begründete etwa Adrian aus Bonn seine Motivation. Andere wollten, dass „die Welt ein besserer Ort werden kann“ oder wiesen darauf hin, dass „wir als Konsumenten größeren Einfluss haben, als wir denken“. Sie riefen die Menschen dazu auf, bewusster zu leben und Verantwortung zu übernehmen. „Es muss mehr auf das Thema aufmerksam gemacht werden“, sagte etwa Viki aus Sankt Augustin. In Hennef werden nicht nur fair gehandelte Produkte angeboten, sondern auch aus biologischem und regionalen Anbau. Neben Fritz-Erfrischungsgetränken gab es dort bereits einen fairen Cocktailabend, einen Upcycling-Workshop und T-Shirts aus biologisch angebauter Baumwolle und upgecyceltem Polyester.

Langerbeins äußerte abschließend den Wunsch, dass auch die 40 weiteren, sich in evangelischer Trägerschaft befindenden Jugendhäuser sich noch zertifizieren lassen. Das Label gilt für drei Jahre, dann muss es erneuert werden.

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