"Tour de Natur" in Bornheim Demonstration auf zwei Rädern

BORNHEIM · Auf der "Tour de Natur" legten am Sonntag mehr als 100 Teilnehmer mit ihren Fahrrädern einen Zwischenstopp in Bornheim ein.

"Im Rahmen unserer Reisen, die wir als Demonstrationen anmelden, wollen wir vor Ort auf Themen und Probleme im Bereich der Verkehrs-, Energie- und Friedenspolitik aufmerksam machen", sagte Mitorganisatorin Susanne Timm (39) über die Philosophie der Aktion.

Von Bonn aus waren die Radfahrer zunächst bis zur Bornheimer Gärtnerei Busacker in der Eichendorffstraße gefahren. Dort angekommen, hatten sie Gelegenheit, sich mit kühlen Getränken zu erfrischen, die von der Gärtnerei zur Verfügung gestellt worden waren.

Zugleich begrüßte Frank W. Krüger die Gäste. "Wir danken Ihnen, dass Sie unsere Stadt in Ihren Aktionsradius aufgenommen haben", freute sich der zweite stellvertretende Bürgermeister der Stadt Bornheim. Der fast täglich radelnde Herseler berichtete über die aktuellen Radwegprojekte in Bornheim (siehe Kasten).

Dabei ging er auf den Radschnellweg von Bornheim über Alfter nach Bonn ein. "Mit dem Ausbau dieser Strecke wollen wir den Radverkehr stärken und möchten erreichen, dass die Menschen öfter mal ihr Auto stehen lassen und aufs Rad umsteigen." Eine Aussage, die bei den zuhörenden Tour-Teilnehmern Zuspruch fand und mit Applaus untermalt wurde.

Die "Tour de Natur" findet in diesem Jahr zum 24. Mal statt und führt seit Samstag und noch bis zum 9. August erstmals durch das Rheinland und das Ruhrgebiet. Die Reise wird vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) unterstützt.

"Für uns war es eine Selbstverständlichkeit, die 'Tour de Natur' von Bonn bis Bornheim zu organisieren", sagte Gerd Müller-Brockhausen (59) vom Bornheimer ADFC. Ziel der 14-tägigen Reise ist Dortmund. Unterwegs setzen sich die Teilnehmer mit Energie- und Verkehrsthemen auseinander und sind in den Etappenstädten Gast von Bürgerinitiativen und Umweltorganisationen.

Die Etappe am Sonntag führte die Tourteilnehmer mit Polizei-Geleitschutz weiter nach Brühl, wo sie ihren Unmut über die Erweiterung des Phantasialands kundtaten. Allerdings gestaltete sich die Anreise problematisch. Ursprünglich hatten die Organisatoren eine Genehmigung der Polizei vorliegen, die Strecke von der Autobahnauffahrt in Walberberg bis zur Abfahrt "Phantasialand" über die A 553 zurücklegen zu können.

"Die Auffahrt auf die Autobahn wurde uns kurzfristig seitens der Polizei verwehrt. Hier gab es wohl Abstimmungsprobleme der beteiligten Polizeibehörden", kritisierte Timm die Entscheidung. Am Ende erreichten die Teilnehmer den Freizeitpark über eine Nebenstrecke.

Radwegprojekte im Raum Bornheim

Aktuell wird der Bau des Rad- und Fußweges an der L 118 zwischen Roisdorf und Hersel vorangetrieben. Die Baumaßnahmen sollen noch in diesem Jahr abgeschlossen sein.

Bereits fertiggestellt ist die Wegeverbindung für Radfahrer und Spaziergänger im Herseler Süden, die im Rahmen des Projektes "Grünes C" im Zuge des NRW-Strukturprogramms "Regionale 2010" entstand. Darüber hinaus hatte die Stadt Bornheim gemeinsam mit Kommunen des Rhein-Sieg-Kreises und der Stadt Bonn mit einem interkommunalen Konzept am Planungswettbewerb "Radschnellwege" des Landes NRW teilgenommen.

Das gemeinsame Konzept erhielt allerdings im Herbst des vergangenen Jahres keinen Zuschlag. "Dennoch wollen wir den Ausbau von Bornheim über Alfter bis hin zum Bonner Hauptbahnhof vorantreiben und den Ausbau eines so verkehrswichtigen Radweges unterstützen", sagt der zweite stellvertretende Bürgermeister Frank W. Krüger.

Neben den Planungen zum Ausbau dieser Radwegverbindung lässt die Stadt seit Ende vergangenen Jahres durch ein Verkehrsplanungsbüro das bestehende Radverkehrskonzept in Bornheim überarbeiten. Dieses soll ab Anfang 2015 dem Planungsausschuss und dem ADFC vorgestellt werden.

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