Restauration des Zwingerturms 424.000 Euro für den Denkmalschutz im Rhein-Sieg-Kreis

Rhein-Sieg-Kreis · Der Erhalt der Denkmäler ist dem Land NRW, aber auch der Deutschen Stiftung Denkmalschutz viel Geld wert. Auch der Zwingerturm der Stadtmauer in Blankenberg wird restauriert. Am Tag des offenen Denkmals im September sollen die Ergebnisse zu sehen sein.

Mittelalterliches Zeugnis: Der Zwingerturm in der Mauer um Stadt Blankenberg soll restauriert werden.

Mittelalterliches Zeugnis: Der Zwingerturm in der Mauer um Stadt Blankenberg soll restauriert werden.

Foto: Inga Sprünken

Die Drachenburgruine im Siebengebirge, die Mauer um Stadt Blankenberg, die Abtei auf dem Michaelsberg in Siegburg, die Tomburgruine in Rheinbach – sie alle gehören zu unserem Alltag. Denkmäler sind Teil des kulturellen Erbes unserer Gesellschaft, sie symbolisieren Verbundenheit, Beständigkeit und Nachhaltigkeit.

Nachhaltigkeit ist deshalb auch das Thema beim Tag des offenen Denkmals im kommenden September. „Chance Denkmal: Erinnern. Erhalten. Neu denken“ lautet der Titel.

Alte Handwerkskunst hat wieder Bedeutung

Die Wiederverwendung von altem Baumaterial, die Verwendung regionaler Rohstoffe und den Erhalt traditioneller Handwerke nennt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz als Gründe für die Wahl des Mottos.

Im Rhein-Sieg-Kreis gibt es besonders viele erhaltenswerte Zeugen der Vergangenheit: Von allen Kreisen in Nordrhein-Westfalen hat er die meisten Denkmäler. Aktuell sind es rund 3900. 3400 davon sind Baudenkmäler, 440 Bodendenkmäler. Außerdem gibt es 60 bewegliche Denkmäler wie historische Straßenbahnen oder Glocken.

Millionenschweres Denkmalprogramm in NRW

Das Bewahren der historischen Zeugen lässt sich die Gesellschaft was kosten: 15,1 Millionen Euro stellt die Landesregierung allein in diesem Jahr mit dem Denkmalförderprogramm 2020 für den Erhalt des historisch-kulturellen Erbes zur Verfügung, teilt der CDU-Landtagsabgeordnete Björn Franken mit.

424.241 Euro davon gehen in den Rhein-Sieg-Kreis, teilweise als pauschale Mittel, die beispielsweise an Privateigentümer von denkmalgeschützten Immobilien vergeben werden. Enthalten sind aber auch Mittel für eine Reihe von Einzelprojekten.

Hilfe für kommunale, private und kirchliche Objekte

„Darin enthalten sind 73.000 Euro für ein Türmchen als Teil der Stadtmauer am Scheurengarten“, erklärt der Hennefer Stadtsprecher Dominique Müller-Grote mit Blick auf Stadt Blankenberg. Nach Aussage der Bezirksregierung in Köln werden Einzelprojekte im Rhein-Sieg-Kreis mit rund 326.000 Euro gefördert.

„Davon entfallen 212.700 Euro auf den kommunalen, 64.300 Euro auf den privaten und 49.000 Euro auf den kirchlichen Bereich“, nennt der Sprecher der Bezirksregierung, Dirk Schneemann, die vorläufigen Zahlen, die noch auf eine abschließende Prüfung warten.

Geld für das VHS-Studienhaus in Siegburg

In Siegburg wird die Restaurierung des VHS-Studienhauses, einem ehemaligen Königlichen Lehrerseminar, mit 107.000 Euro gefördert. 25.200 Euro soll es für die Kapelle mit Leichenhalle am Nordfriedhof geben.

Niederkassel möchte Grab- und Wegekreuze sanieren und hofft auf einen Zuschuss von 7500 Euro. Einzelprojekte werden auch in Bad Honnef, Bornheim und Troisdorf gefördert.

Deutsche Stiftung für Denkmalschutz ist die größte private Organisation für Denkmalschutz

Geld für den Erhalt von Kulturdenkmälern kommt auch von der 1985 als private Initiative gegründeten Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) in Bonn. Sie ist die größte private Organisation für Denkmalpflege. Rund 400 Projekte fördert sie dank 200.000 Spendern jährlich. Insgesamt waren es bis jetzt mehr als 5000 Denkmäler und mehr als eine halbe Milliarde Euro Unterstützung.

„Zu unseren letztjährigen Förderprojekten gehörten die alte evangelische Kirche in Bornheim und in Siegburg-Seligenthal das Kloster und die Kreuzigungsgruppe“, erklärt Pressesprecher Thomas Mertz. Die Projekte für dieses Jahr seien noch in Abstimmung.

Was genau ein besonders schützenswertes Denkmal ist, regeln die Denkmalschutzgesetze der Bundesländer. Das nordrhein-westfälische feierte am 11. März seinen 40. Geburtstag. NRW war das letzte der alten Bundesländer, das 1980 ein Denkmalschutzgesetz erließ.

Für den Schutz sind die Unteren Denkmalbehörden in den Kommunen zuständig. Dabei werden sie vom Landschaftsverband Rheinland beraten und unterstützt, während die Denkmäler, die in Besitz von Land oder Bund sind, in den Verantwortungsbereich der Bezirksregierung in Köln fallen.

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